Der Wettbewerb der Bundesländer um Pädagogen wird härter. Zu den Vorteilen kann zählen, dass die Einstiegsgehälter angepasst werden.

Hier hat Hamburg nicht gekleckert, sondern geklotzt: Seit 2011 sind 4100 Stellen für Lehrer, Sozialpädagogen und Erzieher an staatlichen Schulen geschaffen und besetzt worden. Gut investiertes Steuergeld: für kleinere Klassen, eine bessere Inklusion und den Ausbau der Ganztagsangebote bei zudem steigenden Schülerzahlen.

Und das System wächst weiter: Bis 2030 werden 40.000 zusätzliche Schüler erwartet, was noch einmal rund 3000 Lehrerinnen und Lehrer erfordert. Wohlgemerkt: zusätzlich zu den auszugleichenden Abgängen durch Pensionierungen. Alles in allem, Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat es vorgerechnet, braucht Hamburg 800 bis 900 neue Lehrer jährlich.

Lehrer: Auch hier zählen Hamburgs Standortvorteile

Bislang konnte Hamburg zu einem erheblichen Teil Nachwuchskräfte jenseits der Stadtgrenzen gewinnen. Das wird sich absehbar ändern, weil auch andere Länder verstärkt wieder Lehrer einstellen. Ganz egoistisch und nur auf die Hamburger Situation hin betrachtet, muss es darum gehen, die Standortvorteile in einem härteren Wettbewerb um Nachwuchspädagogen auszubauen.

Dazu zählt sehr konkret, dass die Einstiegsgehälter der Grundschullehrer denen der Kollegen an den weiterführenden Schulen gleichgestellt werden. Es gibt keinen sachlichen pädagogischen Grund für die Schlechterstellung der Grundschullehrer. Beim Schulsenator ist die Erkenntnis längst vorhanden, jetzt muss nur noch der gesamte Senat und die ihn tragende rot-grüne Bürgerschaftsmehrheit überzeugt werden. Andere Länder wie Schleswig-Holstein und Bremen sind da weiter – hier droht eine Schieflage zulasten Hamburgs.

In Deutschland werden bis 2030 rund 60.000 zusätzliche Lehrer benötigt. Alle Programme, die jungen Menschen Mut machen, diesen zwar attraktiven, aber bisweilen auch belastenden Beruf zu ergreifen, helfen dabei.