Ein Wechsel von Kostic wird immer unwahrscheinlicher. Warum der HSV Kostic nicht für dessen Streik bestrafen kann.

Hamburg. Unmotiviert bolzte Filip Kostic am Freitagmorgen einen Ball gegen eine Torwand. Während die HSV-Profis auf dem Hauptplatz taktische Varianten vor dem Pokalspiel in Erndtebrück einstudierten, musste der Serbe auf dem Nebenplatz zunächst allein trainieren. Für den Kader wurde der Rekordeinkauf erneut nicht nominiert. Kostic will weitere Gespräche mit neuen Clubs führen. Doch die Auswahl der Clubs wird immer kleiner. Am Freitag schloss in Italien ein weiteres Transferfenster.

Zwei Wochen vor Ende der Wechselperiode könnte es darauf hinauslaufen, dass Kostic keinen Verein mehr findet. Die spanische Liga wäre noch eine Option. Doch selbst der FC Valencia, der vor einem Jahr noch ein Angebot für Kostic abgegeben hatte, will den Linksaußen nicht mehr haben.

Becker muss Beiersdorfer-Fehler ausbaden

Für den HSV ist die Lage kompliziert. Nachdem Kostic auf das Ligaspiel in Sandhausen verzichtet hatte, müsste der Club ihn eigentlich mit einer Geldstrafe oder gar mit einem Rauswurf sanktionieren. Doch so einen Vorgang kann sich der HSV nicht leisten. Schließlich muss sich Titz darauf einstellen, Kostic ab September wieder in das Team zu integrieren.

Das große Problem: Das Gesamtpaket für Kostic ist sehr teuer. Sportvorstand Ralf Becker muss ausbaden, was der frühere Clubchef Dietmar Beiersdorfer dem HSV mit dem Kostic-Transfer eingebrockt hat. Am 31. August könnte alle Beteiligten als Verlierer dastehen.