Studie sieht die Hamburger als die Glücksritter der Liga – weit vor Bayern München und auch dem nächsten Gegner Borussia Dortmund.
Mit dem Glück ist das so eine Sache: Glück ist relativ, sagt man. Oder auch: Glück ist nur das Pech, das einem am Ende erspart bleibt. Gerne auch in diesem Zusammenhang genommen: „Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.“ Sagte der frühere Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann. Ausgerechnet. Denn die Bayern, das ist allgemein bekannt, haben immer Glück. Die Münchner haben sogar ein eigenes Wort für ihr Glück: Bayern-Dusel.
So weit, so gut, so falsch. Denn Glück ist nicht relativ – und schon gar keine Erfindung der Bayern. Das wiederum behaupten die Kollegen von „Spiegel Online“, die mit dem Institut für Spielanalyse und der TU München ein Bundesliga-Glücksranking entwickelt haben. Mithilfe von vier Parametern (Glück oder Pech beim Pfostenschuss, Tore nach eindeutigen Fehlentscheidungen, das Verhindern einer klaren Torchance nach einer Fehlentscheidung und das Vergeben von Großchancen) wurde eine Glückstabelle erstellt. Demnach hätten ausgerechnet die Dusel-Bayern in dieser Saison das wenigste Glück. Und Glücksmeister, man mag es kaum glauben, soll der HSV sein.
Der HSV? Warum eigentlich nicht?, könnte man nach dem 26. Spieltag sagen. Das Siegtor in der 93. Minute. Wenn das kein Glück ist. Auch im Heimspiel davor (gegen Mönchengladbach) fiel der Siegtreffer in der Schlussviertelstunde, genauso im Spiel davor (gegen Hertha). Drei Heimspiele, drei späte Heimsiege. Mehr Glück geht doch nicht, oder?
Von wegen! Der HSV war gegen Köln zwar nicht die bessere Mannschaft. Aber auch nicht die schlechtere. Doch mit Glück oder Pech hatte das alles wenig zu tun. Und wenn doch, dann nur insofern, als dass sich die Hamburger ihr angebliches Glück sehr redlich erkämpften. Übrigens: In der Glückstabelle nur einen Platz vor den Münchnern ganz hinten: der kommende HSV-Gegner Dortmund. Was für ein Glück!