Düsseldorf. Hamburger Fußballriese findet auch bei Rückkehr der Kölner Showgröße statt – und das vor einem gewaltigen Publikum.
Raab ist zurück! Allerdings vorerst nicht beim HSV, sondern bei RTL. Denn während sich die Unterhaltungsbranche an dem Comeback des Entertainers Stefan Raab erfreut, muss dessen Fußball spielender Namensvetter Matheo Raab in Hamburg weiter an der Rückkehr ins Rampenlicht arbeiten. Auch beim Heimspiel seines HSV in der Zweiten Bundesliga gegen Jahn Regensburg wird die einstige Nummer eins am Sonntag (13.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) dem neuen, alten Stammtorhüter Daniel Heuer Fernandes den Vorzug lassen müssen.
Auch Stefan Raab musste sich am Sonnabend sportlich geschlagen geben – den mit Spannung erwarteten Boxkampf gegen Ex-Weltmeisterin Regina Halmich in Düsseldorf verlor der 57-Jährige nach Punkten am Ende deutlich. Dennoch gab sich der Fernsehmacher alleine mit der wiedererlangten TV-Präsenz und sogar – ob ernst gemeint oder nicht – auch mit seinem RTL-Status als „Der Zweite nach dem Bachelor“ zufrieden. Eine Einstellung, die HSV-Profi Raab hingegen wenig nützen dürfte im Zweikampf um die Nummer eins im Tor des Aufstiegsfavoriten.
HSV findet bei Stefan Raabs Boxkampf gegen Regina Halmich Erwähnung
Dieser rückte derweil auch im Rahmen des Ring-Spektakels im PSD Dome zwischenzeitlich in den Fokus: Beim Comeback-Song des Abends hob Rapper Sido den HSV plötzlich auf die Karte. „Ja genau, pa‘ aufs Maul, gerade auf die Nase drauf, Haken in den Magen auch, Augen blau wie HSV“, intonierte der Hip-Hop-Altmeister live in seinem Raab-Feature „Pa aufs Maul“. Ob die Zeilen eher wohlwollend oder missgünstig gemeint waren, darüber darf gerätselt werden. Mit einer abneigenden Haltung gegenüber dem HSV hatte sich der Berliner Sido bis dato zumindest noch nicht in den Vordergrund gerappt.
HSV-Fans müssen immer wieder Witze über ihren Club ertragen
Immerhin: Die musikalische Aussage „Er hat immer noch ‚ne große Fresse wie ein Kabeljau“ sollte sich wohl weniger auf den Hamburger Großclub als auf Stefan Raab bezogen haben. Somit dürften HSV-Fans vorerst ganz wertneutral die Erwähnung ihres Lieblingsclubs zur Kenntnis nehmen. Auch, wenn einige im Netz schon Sidos Intention hinterfragten. Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass Künstler oder Medienschaffende auf Kosten des abgestürzten Fußballriesen Aufmerksamkeit erheischen.
Zuletzt hatte der neue Sportvorstand Stefan Kuntz höchstselbst einen derartigen Versuch gegeißelt. „Da lacht in Hamburg jetzt keiner drüber!“, stutzte TV-Experte Kuntz Ende Mai Sat.1-Moderator Matthias Opdenhövel zurecht. Dieser hatte sich vor Anpfiff des Relegationsduells Bochum gegen Düsseldorf zu dem Witz verstiegen, dass der zuvor zweimal in den Ausscheidungsspielen am Aufstieg in die Erste Liga gescheiterten HSV mit Kuntz nun ja doch noch einmal an der Relegation teilnehmen würde.
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Stefan Raab und RTL unterliegen der ARD hauchdünn
Wie auch immer: TV-Quotenbringer sind weiterhin sowohl Zweitligist HSV als auch der witzelnde Stefan Raab. Am Sonnabend schrammte der Kölner mit seinem „Final Fight“ sogar nur ganz knapp am Tagessieg vorbei. Mit durchschnittlich 5,90 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 25,8 Prozent musste sich der Showriese am Ende nur dem ARD-Platzhirsch „Tagesschau“ (5,91 Millionen/27,4 Prozent) geschlagen geben. Für den HSV wird am Sonntag gegen Regensburg derweil einmal mehr gelten: Wichtig ist auf dem Platz.