Hamburg. Zum letzten Mal Fremdschämen: In der finalen „Jerks“-Staffel geht es darum, wie Christian Ulmen und Fahri Yardim sich kennenlernten.

„Du hast meine Tochter geküsst, das ist ein Mikrotrauma für mich“. So wirklich hat der Hamburger Schauspieler Christian Ulmen seinem guten Freund und Kollegen Fahri Yardim noch nicht vergeben. Immerhin endete die vorherige Staffel der Kultserie „Jerks“ (Idioten) damit, dass Yardim die minderjährige Tochter von Ulmen in romantischer Zweisamkeit auf den Mund küsst.

Die fiktive Serie, in der die beiden Hamburger sich selbst spielen, „beruht auf wahren Begebenheiten“, wie es am Anfang jeder Folge heißt. Erzählt werden haarsträubende Geschichten, die darauf abzielen, Scham zu erzeugen. So sehr, dass es manchmal kaum auszuhalten ist.

„Jerks“: Finale Staffel startet politisch

Nun ist die fünfte und mit Ansage letzte Staffel der Impro-Comedy „Jerks“ beim TV-Streamingdienst Joyn+ angelaufen. Die Streitigkeiten zwischen Yardim und Ulmen sind schnell aus dem Weg geräumt. Die Staffel startet politisch: Die beiden treffen sich bei den Klimatagen wieder, um vermeintlich für mehr Nachhaltigkeit einzustehen.

Natürlich sind die Beweggründe am Ende doch eigennützig. Ulmen möchte sein Image aufbessern, und Yardim hat ein Auge auf die „süßen Klimaaktivistinnen“ geworfen. Hier zeigt sich schon, dass die beiden es mit ihren Beziehungen nicht allzu ernst nehmen.

Die wiedergefundene Liebe zwischen Christian Ulmen und Schauspielerin Collien Fernandes, die auch im wahren Leben verheiratet sind, wirkt schon in der zweiten Folge etwas unterkühlt. Während sie versucht, mit ihm über ihre kommenden Wechseljahre zu sprechen, ist Ulmen nur mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Auch Fahri Yardim hat eine neue Freundin, die Schauspielerin Nilam Farooq, bei der er sich wie gewohnt in Lügengeschichten verstrickt, aus denen Christian Ulmen ihn retten muss.

Die Macher der Serie „Discounter“ haben Gastauftritte

Es geht in der Staffel außerdem um das Kennenlernen der beiden. Ein Blick in Vergangenheit soll zeigen, wie die beiden eigentlich zu solchen „Jerks“ geworden sind. Wie gewohnt sind etliche prominente Gastauftritte in der letzten Staffel vertreten. Olli Schulz kuschelt mit Christian Ulmen zusammen im Bett, und Micky Beisenherz stiehlt ihm als Retter in der Not die Show. Ebenso sind unter anderem die Hamburger Macher von „Die Discounter“ Emil Belton und Bruno Alexander sowie viele andere mit von der Partie.

Auch wenn die beiden Protagonisten keine Sympathieträger sind, ist es nach fünf Staffeln auch ein emotionales Ende. Die Serie hatte ihre Höhen und Tiefen. Darunter auch bewegende Momente der Trauer, jedoch stets gepaart mit der ganz eigenen „Jerks“-Komik.

Spannend bleibt, ob es zu einem wirklichen Staffelfinale kommt oder so abrupt aufhört, wie es in der ersten Staffel auch gestartet ist: nämlich mittendrin. Der angekündigte Rückblick auf die Vergangenheit der beiden Hauptfiguren spricht dafür, dass die letzte Staffel Fragen, die im Laufe der Geschichte entstanden sind, versucht aufzuklären.