Hamburg. Gewerkschaft fordert klares Bekenntnis zur Stärke des Verlagshauses. Am Dienstag will Bertelsmann verkünden, wie es weitergeht.
Vor der Belegschaftsversammlung am Dienstag bei Gruner + Jahr hat die Gewerkschaft Ver.di ein klares Bekenntnis zur Stärke des Hamburger Verlagshauses gefordert. Man erwarte von einem Medienunternehmen wie Bertelsmann „das ganze Potenzial eines Verlages“ zu erkennen sowie „Titel und Marken nicht zu verscherbeln“, sagte Ver.di-Gewerkschaftssekretärin Tina Fritsche am Montag in Hamburg. Wie die Gewerkschaft mitteilte, hatte zu der Belegschaftsversammlung der Bertelsmann-Verlag geladen.
Gruner + Jahr: Ver.di fordert klares Bekenntnis zu Stärke des Hamburger Verlagshauses
Zum 1. Januar 2022 hatte RTL Deutschland den Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr übernommen. Die RTL Group und Gruner + Jahr gehören beide zum Bertelsmann-Konzern. Im Oktober hatten Bertelsmann und RTL angekündigt, alle Zeitschriftentitel von Gruner + Jahr auf den Prüfstand zu stellen. Bereits am 25. Januar hatten bei einer Aktion mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verlagshauses für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und der Zeitschriftentitel protestiert.
- Angebot für Gruner + Jahr – mit kleinem Schönheitsfehler …
- Brosda: „Gruner + Jahr ist so bedeutend wie Hapag-Lloyd“
- Gruner + Jahr: Beschäftigte protestieren gegen Ausverkauf
Fritsche sagte, dass von der „prekären Situation“ nicht nur Redakteure und Redakteurinnen betroffen seien. „Mehr als die Hälfte der rund 1.500 Beschäftigten sind Verlagsangestellte in allen Bereichen eines Medienhauses - vom Papiereinkauf über Herstellung und IT bis hin zu Marketing.“ Vergessen werden dürften auch nicht die Volontäre und Auszubildenden. „Bislang ist nicht bekannt, wie Bertelsmann künftig seine Ausbildungsverantwortung bei Gruner + Jahr erfüllen wird“, sagte Fritsche.Gruner + Jahr wurde 1965 in Hamburg gegründet und publiziert Magazine wie „Stern“, „Geo“ und „Brigitte“.