Hamburg. Ein Schweizer Unternehmen erklärt sein Interesse an den Titeln des Hamburger Verlags – und hat dabei wohl etwas verwechselt.
Wohin die Ungewissheit über die Zukunft der Zeitschriften und Magazine führt, die früher zu Gruner + Jahr gehörten, zeigt jetzt eine ungewöhnliche Pressemitteilung. In der erklärt ein Schweizer Unternehmen sein „Kaufinteresse an den Printtiteln der Bertelsmann SE (RTL Gruppe)“ – mit einem kleinen Schönheitsfehler.
In der Mitteilung bestätigt der Verwaltungsratspräsident der Star Troopers AG aus Zürich, Markus Posset, das „Kaufinteresse an den kompletten Magazintiteln der Bertelsmann SE, die unter anderem mit Stern, Brigitte, Bunte, Geo, Business Punk oder Capital ein breites Portfolio aufweisen“.
Schweizer Angebot für Gruner + Jahr weist kleinen Schönheitsfehler auf
Man muss sich gar nicht allzu sehr mit Medien beschäftigt haben, um zu bemerken, dass etwas in der Aufzählung der Zeitschriften nicht stimmt: Die „Bunte“ gehört gar nicht zu Bertelsmann beziehungsweise früher zu Gruner + Jahr, sondern zu Burda. Wahrscheinlich hat die Schweizer Firma das mit der „Gala“ verwechselt …
Überhaupt liest sich die Mitteilung, in der der Karriere und den Erfolgen des Markus Posset fast so viel Raum gegeben wird wie dem vermeintlichen Interesse an Gruner + Jahr, in Teilen wie ein Beitrag einer Satiresendung zur ernsten Debatte um die Zukunft all der Titel, die von Gruner + Jahr zu RTL Deutschland gewechselt sind.
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Immerhin: Nach Informationen des Hamburger Abendblatts könnten die Berichterstattung der vergangenen Tage und die Proteste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter doch noch einmal Bewegung in die Diskussionen gebracht haben, die bei Bertelsmann in Gütersloh geführt werden und die bis zum 15. Februar zu einem Abschluss gebracht werden sollen.
Fest steht nur eins: Die „Bunte“ spielt dabei keine Rolle …