Hamburg. Nach Vorwürfen gegen die scheidende Chefin in Hamburg gibt es nun eine Stellenausschreibung – mit vielen Anforderungen.

"Wertschätzende und auf Vertrauen ausgerichtete Mitarbeitendenführung", "integre und empathische Persönlichkeit", "Arbeitsatmosphäre, die von Respekt, Vertrauen und einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe geprägt ist" – das sind nur einige Fragmente aus der aktuellen NDR-Stellenausschreibung für den neuen Direktor oder die neue Direktorin für das Landesfunkhaus Hamburg. Gesucht wird die Nachfolge für die scheidende Leiterin Sabine Rossbach, die in den vergangenen Monaten für viele Schlagzeilen sorgte.

Ende Oktober hatte der NDR mitgeteilt, dass Rossbach ihr Amt zum 1. April 2023 zur Verfügung stellt. Gegen die Chefin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg hatte es nach schweren Vorwürfen eine Untersuchung gegeben – NDR-Mitarbeiter hatten zuvor harsche Kritik am Führungsstil von Rossbach geübt. Eine interne Überprüfung hatte„keinerlei Korruptionstatbestände“ ergeben, die journalistische Arbeit sei aber „durch mangelndes Vertrauen beeinträchtigt“.

Der NDR hat die Stelle für den neuen Direktor oder die neue Direktorin für das Landesfunkhaus Hamburg ausgeschrieben (Symbolbild).
Der NDR hat die Stelle für den neuen Direktor oder die neue Direktorin für das Landesfunkhaus Hamburg ausgeschrieben (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

NDR sucht Nachfolge für Rossbach – Empathie gefragt

Nun sucht der NDR zum 1. Juli 2023 eine Nachfolge. In der Stellenausschreibung wird hervorgehoben, dass Bewerber über eine "sehr gute Kommunikations- und Konfliktfähigkeit" verfügen sollten, "die im Einklang mit sozialer Kompetenz, Empathie und ausgeprägter Teamorientierung steht." Und es gibt weitere Anforderungen:

  • Erfahrung mit aktuellen Führungs- und Arbeitsmethoden
  • wertschätzende, lösungsorientierte und innovative Handlungsweise
  • hohes Maß an Entscheidungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität
  • Freude an der inhaltlichen Gestaltung von Programmstrategien in einem Umfeld, das von der digitalen Transformation geprägt ist
  • umfassende Kenntnisse über die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der Hansestadt Hamburg und Norddeutschlands sowie nationale, europäische und internationale Zusammenhänge aus.
  • fundierte Berufs- und Führungserfahrung – vorzugsweise in einem Medienunternehmen
  • gute betriebswirtschaftliche Kenntnisse und exzellente analytische und konzeptionelle Fähigkeiten

NDR: Rossbach-Nachfolge – Bewerbungsschluss ist der 6. Januar

Der NDR betont in der Ausschreibung zudem, dass er als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen die Diversität in der Gesellschaft auch durch die Kolleginnen und Kollegen repräsentieren will. "Deshalb freuen wir uns besonders über Bewerber*innen, die unser Haus vielfältiger machen und damit bereichern", heißt es. Darüberhinaus gilt, dass bei gleicher Eignung und Befähigung schwerbehinderte Menschen vorrangig berücksichtigt werden.

Interessenten können sich bis zum 6. Januar auf die NDR-Stelle bewerben. Wer das Rennen macht, den erwartet eine "attraktive, der Verantwortung der Position angemessene Vergütung". Die Person werde zudem an allen strategisch relevanten Unternehmensentscheidungen beteiligt und könne aktiv eigene Ideen zur Weiterentwicklung des NDR einbringen.