Hamburg/Saarbrücken. Devid Striesow hat sich als Saarbrücker Kommissar etabliert. Der Tatort lebte aber vor allem von einem Hamburger Schauspieler.

Für den recht einfach gestrickten ARD-Tatort aus Saarbrücken mit Devid Striesow, der Gehörlose in den Plot einbettete, ist es ein großer Erfolg: 9,69 Millionen Zuschauer (25,8 Prozent Marktanteil) wollten den Krimi am Sonntagabend sehen. Das ist deutlich besser als solide und mehr als Til Schweiger mit seinem stark beworbenen Hamburg-Tatort zuletzt (7,69 Millionen Zuschauer, 19,9 Prozent Marktanteil). Zwar reicht das noch nicht an das Top-Duo aus dem Münster-Tatort mit Axel Prahl und Jan Josef Liefern heran.

Doch auch inhaltlich konnte sich die Mord-Geschichte um eine Familie mit einer gehörlosen Tochter und ihren Freund (gespielt vom Hamburger Schauspieler Benjamin Piwko) sehen lassen. Piwko musste sich in seinem Schauspiel nicht hinter dem "hape-kerkeling-haften" Striesow verstecken.

Recht komisch, wie sich Kommissar Jens Stellbrink selbst per Webinar ein paar "Brocken" Gebärdensprache beibringt. Und dass Ton und Regie das Thema Gehörlose so unaufdringlich wie selbstverständlich einbetten, war ein lockeres künstlerisches Element.

Allerdings konnte die müde Sendung mit Anne Will von dem tollen Quoten-Vorlauf nicht profitieren. Nur 3,98 Millionen Zuschauer (12,8 Prozent Marktanteil) wollten Antworten auf die Frage "Vorbild Österreich – Braucht auch Deutschland eine nationale Obergrenze?" hören. Die Besetzung war, anders als oft bei Vorgänger Günther Jauch, auch nur B-Prominenz.

Gut haben die deutschen Handballer bei den Zuschauern abgeschnitten. 6,04 Millionen Zuschauer wollten den Krimi gegen Russland sehen (19,7 Prozent Marktanteil).