München/Hamburg. Bayernstar erlitt gegen Dortmund Muskelbündelriss in der Wade. Auch Lewandowski fällt wohl aus. BVB und Klopp dagegen in Feierlaune.
Dieses Spiel bietet so unfassbar viel Gesprächsstoff: Nach einem denkwürdigen Halbfinale mit einem noch viel denkwürdigeren Elfmeterschießen steht Borussia Dortmund tatsächlich im Endspiel um den DFB-Pokal. Beim 2:0-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München versagten in Kapitän Philipp Lahm, Xavi Alonso, Mario Götze und Manuel Neuer gleich vier Schützen des deutschen Fußball-Rekordmeisters die Nerven. Dabei rutschten sowohl Lahm als auch Alonso aus. Auch Dortmunds Mats Hummels verschoss seinen Elfmeter, doch am Ende reichten dem BVB die Treffer von Ilkay Gündoğan und Sebastian Kehl, um den großen Traum vom Abschiedstitel für ihren Trainer Jürgen Klopp am Leben zu erhalten. Für die Bayern und Trainer Pep Guardiola hingegen sind die Hoffnungen auf das Titel-Triple geplatzt. Nach 120 Minuten hatte es in der Münchener Allianz Arena nach Toren von Robert Lewandowski für die Bayern (30.) und Pierre-Emerick Aubameyang (75.) für Dortmund 1:1 (1:1/1:0) gestanden
Abendblatt.de arbeitet das DFB-Pokalhalbfinale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund weiter für Sie auf:
Rummenigge rechnet mit Lewandowski in Barcelona
18.33 Uhr: Karl-Heinz Rummenigge rechnet im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona fest mit einem Einsatz des verletzten Torjägers Robert Lewandowski. „Das wird so sein, dass er am nächsten Mittwoch, davon bin ich ziemlich felsenfest überzeugt, auf dem Platz stehen kann“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München am Mittwoch dem Radiosender B5 aktuell. „Ihm wird eine Maske angepasst und damit sollte auch gewährleistet sein, dass er gegen Barcelona spielen kann.“
Dazu hofft Rummenigge im Halbfinal-Hinspiel bei den Katalanen auf ein Mitwirken des seit dem 11. März verletzten Franck Ribéry. „Bei Franck Ribéry hoffen wir, dass er nächsten Mittwoch zumindest im Kader stehen kann. Die Mediziner arbeiten Tag und Nacht, dass das möglich ist“, erklärte Rummenigge. Besonders mit Blick auf den „wochenlangen Ausfall“ von Arjen Robben könnte eine Rückkehr von Ribéry wichtig sein.
Public Viewing in Dortmund bei Finale
14.50 Uhr: Das Berliner DFB-Pokalfinale am 30. Mai zwischen Borussia Dortmund und dem Sieger der Begegnung Arminia Bielefeld gegen den VfL Wolfsburg wird in den Dortmunder Westfalenhallen auch als Public Viewing zu sehen sein. In der Halle 4 können 7000 Fußballfans die Übertragung aus dem Olympiastadion verfolgen.
Heftige Worte für Schiri Gagelmann
13.46 Uhr: Das übersehen Handspiel von BVB-Spieler Marcel Schmelzer ist für Schiedsrichter Peter Gagelmann übrigens besonders ärgerlich. Denn das Pokal-Halbfinale ist wohl sein letztes großen Spiel gewesen. Am 9. Juni erreicht der Angestellte im Verwaltungsmanagement die Altersgrenze von 47 Jahren. Zu den 210 Ligaspielen wird bis dahin noch die eine oder andere Partie hinzukommen. Dann ist Schluss für den Bremer.
Traurig über das nahende Karriereende des Schiedsrichters, der vor drei Jahren auch das 5:2 der Dortmunder im Berliner Pokal-Endspiel gegen den FC Bayern pfiff, ist man in München nicht. „Vielleicht ist es auch besser für die Bundesliga, dass das Kapitel Gagelmann dann erledigt ist“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Dass sie jetzt die Schuld beim Schiedsrichter suchen, ist ein bisschen Banane“, stichelte dagegen BVB-Routinier Sebastian Kehl.
Rummenigge: "Wir müssen uns jetzt schütteln"
13.39 Uhr: Bloß nicht in Schockstarre verharren, lautet die Devise bei den Bayern. „Wir müssen uns jetzt schütteln und nächsten Mittwoch in Barcelona mit neuem Elan, mit neuem Spirit auf den Platz gehen“, fordert Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Dass aus dem Schütteln kein Beben wird, hängt auch von der Art und Weise des Halbfinal-Auftritts in Spanien und eine Woche später in München gegen Lionel Messi, Neymar & Co. ab. Nach den neuesten Ausfällen haben die Bayern kaum Offensivpower entgegenzusetzen.
„Wir werden uns die Tage mit dem Pokalaus beschäftigten, aber dann muss irgendwann der Blick wieder nach vorne gehen“, sagte Kapitän Philipp Lahm, während lautstarkes Siegesgegröle aus der BVB-Kabine schallte. „Wir brauchen nicht zu jammern, es geht weiter“, erklärte Lahm und ergänzte fast schon trotzig. „Wir haben noch eine Chance ins Finale nach Berlin zu kommen - und die wollen wir nutzen.“ Statt am 30. Mai, wenn der BVB den scheidenden Klopp mit dem „Pott“ verabschieden will, soll nun das Königsklassen-Endspiel am 6. Juni zur noch größeren Bayern-Bühne werden.
Internationale Pressestimmen
13.07 Uhr: AS (Spanien): Pep Guardiola hatte den 30. Mai und den 6. Juni im Kalender rot markiert. Sein Ziel war es, an diesen beiden Tagen nach Berlin zu fahren und mit zwei Titel in der Tasche nach Hause zu kommen. Seit Dienstagabend ist die Titelverteidigung im Pokal nicht mehr möglich.
Marca (Spanien): Die Ära von Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund geht in die Verlängerung. Schreckliche Elfmeter der Bayern halten den Traum des deutschen Trainers, sich mit dem Pokalsieg zu verabschieden, am Leben. (...) Es war ein dramatisches Halbfinale, das entschieden wurde durch höchst unpassende Ausrutscher von Lahm und Alonso am verfluchten Elfmeterpunkt. Es ist eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, dass Klopp nach Berlin fahren darf, nachdem er sich in Wembley 2013 - gegen Bayern - einen Namen in Europa gemacht hat.
Mirror (England): Guardiolas Triple-Hoffnungen im Pokal-Halbfinale zerschmettert. Der Deutsche Meister liefert eine entsetzliche Leistung im Elfmeterschießen ab und vergibt alle vier Versuche vom Punkt.
The Guardian (England): Bayern München verschießt alle seine Elfmeter bei der Niederlage gegen Borussia Dortmund. Der Titelverteidiger scheiterte beim Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund damit, auch nur einen der Elfmeter zu verwandeln. Damit wurden alle Hoffnungen auf eine Wiederholung des Triples von 2013 zerschmettert.
Lewandowski glaubt an Einsatz gegen Barca
12.43 Uhr: Nach der Hiobsbotschaft der üblen Gesichtsverletzung von Bayern-Stürmer Robert Lewandowski hat dieser sich via Twitter nun selbst zu Wort gemeldet. Der Pole dankt allen Fans für die aufbauenden Worte und schreibt, dass er alles tun wird, um im Halbfinal-Hinspiel der Champions League im Camp Nou in der kommenden Woche spielen zu können. Gute Besserung an dieser Stelle.
Video zeigt Klopp vs. Guardiola
12.33 Uhr: So unterschiedlich können Gefühlswelten sein: Dieser Videoausschnitt zeigt, wie die Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund) und Pep Guardiola auf die Entscheidung im Elfmeterschießen reagieren.
Doch Kieferbruch bei Lewandowski
11.59 Uhr: Auch Robert Lewandowski hat es nun doch übler erwischt als zuvor angenommen. Laut Bayern-Mitteilung hat der polnische Stürmer gegen Dortmund eine Gehirnerschütterung, einen Nasenbeinbruch und einen Bruch des Oberkiefers erlitten. Wie lange der 26 Jahre alte Torjäger ausfällt ist noch offen, aber ein Einsatz in den Halbfinalspielen der Champions League am 6. und 12. Mai gegen den FC Barcelona dürfte wohl schwierig werden. "Schlimmer geht's nimmer", twitterte Bayern-Sprecher Hörwick.
Robben lässt sich von Müller-Wohlfahrt checken
11.49 Uhr: Dagegen wird Bayern-Trainer Pep Guardiola bis Saisonende auf Superstar Arjen Robben verzichten müssen. Der 31-Jährige hat sich bei seinem Comeback einen Muskelbündelriss in der linken Wade zugezogen. Dies gab Bayern-Mediendirektor Markus Hörwick via Twitter bekannt.
Robben, der zuletzt fünfeinhalb Wochen wegen eines Bauchmuskelrisses gefehlt hatte, war in der 68. Minute ein- und 16 Minuten später wieder ausgewechselt worden. Der 31 Jahre alte Niederländer humpelte an Krücken aus dem Stadion und am Donnerstagvormittag in die Praxis von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt.
Entwarnung konnte dagegen Thiago geben, der einen Schlag auf den Fuß erhalten hatte. Er sei nicht verletzt, twitterte der Spanier. Verzichten muss Trainer Pep Guardiola bereits auf die verletzten Franck Ribéry, David Alaba und Holger Badstuber.
Lewandowski soll mit Maske spielen
11.41 Uhr: Robert Lewandowski hat offenbar eine Jochbeinverletzung und eine Gehirnerschütterung erlitten. Ein zunächst befürchteter Kieferbruch konnte bei einer Untersuchung am Donnerstag ausgeschlossen werden. "Zum Glück kein Kieferbruch", twitterte Berater Maik Barthel. Eine genauere Diagnose solle zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Der 26 Jahre alte Stürmer Lewandowski soll im Halbfinale der Champions League gegen den FC Barcelona am 6. Mai mit einer Spezialmaske auflaufen.
Lewandowski war kurz vor dem Ende der Verlängerung mit BVB-Torhüter Mitch Langerak zusammengeprallt, spielte jedoch die letzten Minuten zu Ende. Der Pole hatte sich noch in der Nacht in einer Münchner Klinik einer MRT-Untersuchung unterzogen.
Bayerns erstmals ohne eigenen Elfer-Treffer
11.37 Uhr: Der FC Bayern gilt im DFB-Pokal eigentlich als Spezialist im Elfmeterschießen. Noch im Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen hatten alle fünf Münchner Schützen verwandelt. In neun von 13 Fällen konnte der deutsche Rekordpokalsieger das Duell vom Punkt für sich entscheiden, nur viermal jubelte der Gegner. Ein Elfmeterschießen ohne Bayern-Treffer wie am Dienstagabend im verlorenen Halbfinale gegen Borussia Dortmund ist ein Novum. Hier ein Überblick über die bisherigen Elfmeterschießen der Bayern im Pokal:
Bayerns Elfmeterduelle im Pokal
Große Emotionen im BVB-Fanradio
10.51 Uhr: Das BVB-Fanradio ist bekannt für seine emotionalen Übertragungen. Und auch diesmal gingen die Dortmunder Reporter natürlich ordentlich mit. Doch hören Sie selbst:
Klopp: "Das 0:1 war das Beste, was man haben kann"
10.45 Uhr: Nach dem Spiel stellte sich BVB-Trainer Jürgen Klopp in der Pressekonferenz un der Mixed-Zone den Medienvertretern. Im Folgenden Auszüge der Antworten.
Frage: Herr Klopp, Ihre Mannschaft war lange nicht im Spiel und ist am Ende trotzdem ins Finale eingezogen. Was sagen Sie zu diesem Pokal-Krimi?
Jürgen Klopp: Es war ein Höllenspiel. Wir sind auf einem Rad ins Finale gekommen, gerade so. Es war ein unglaublich intensives Spiel mit klaren Vorteilen für Bayern in der ersten Halbzeit und in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit. Wir sind glücklich, unser großes Spiel erreicht zu haben gegen diesen unfassbar starken Gegner.
Warum ist Ihre Mannschaft erst so spät aufgewacht?
Klopp: Wir haben zwar ordentlich verteidigt, aber das Timing hat bei uns nicht richtig gepasst, wir sind mit Balleroberungen nicht richtig umgegangen. Wir haben Druck empfunden, wo keiner da war. Wir hätten einfach viele kleine Situationen viel besser machen können. Das 0:1 war das Beste, was man haben kann, wenn man so spielt wie wir. Ich habe dann gesagt, wenn wir untergehen, dann mit fliegenden Fahnen. Bei den Bayern hat schon die ganze Welt verloren. Wir brauchten eine Schlüsselszene und machen das Tor aus der kleinsten Chance.
Und Sie hatten auch einen überzeugenden Torhüter Mitch Langerak ...
Klopp: Er hält einen Elfmeter großartig, und er hält uns mit tollen Paraden im Spiel. Du brauchst in so einem Spiel die großen Momente und eine außergewöhnliche Torwartleistung. Die hat Mitch auf den Platz gebracht.
Haben Sie schon einmal ein solches Elfmeterschießen erlebt?
Klopp: Alle Spieler waren kaputt. Ich weiß nicht, wie viele Krämpfe, Verhärtungen und Zerrungen hatten. Wenn alle mit ihren Kräften am Ende sind, kommt so ein kurioses Elfmeterergebnis zustande. Es sollte einfach sein.
Für Sie könnte jetzt mit einem Finalsieg der erhoffte Traumabschied am Borsigplatz wahr werden ...
Klopp: Ich wollte wieder nach Berlin, darüber habe ich mir Gedanken gemacht. Man muss in dem Moment nicht über mich sprechen. Das war ein ganz, ganz großer Abend für uns.
Rummenigge und Watzke offenbar versöhnt
10.38 Uhr: Nach knapp zweijähriger Fehde haben Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ihre Streitigkeiten offenbar beigelegt. Vor dem Halbfinale hatten sich die beiden Vereinsbosse erstmals wieder bei einem gemeinsamen Essen ausgetauscht.
"Ich möchte nicht über den Inhalt sprechen. Wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Ich habe den Eindruck, dass sich die Dinge wieder normalisiert haben", sagte Rummenigge nach der Partie. Auch Watzke sprach von einem "guten Gespräch". Aber auch er wollte nicht mehr dazu sagen: "Ich gebe keine atmosphärischen Wasserstandsmeldungen."
Rummenigge und Watzke hatten seit dem Transfer von Mario Götze im Sommer 2013 von Dortmund nach München einige Meinungsverschiedenheiten. Immer wieder kam es öffentlich zu Sticheleien und Verbalattacken zwischen den beiden oder anderen Verantwortungsträgern der beiden Klubs. Die obligatorischen Treffen der Verantwortlichen vor den Spielen waren daraufhin eingestellt worden.
Kuba postet Feier-Bild mit Klopp und Langerak
10.26 Uhr: Dieses Feier-Bild postete Dortmunds Jakub Blaszczykowski:
Fiese Sprüche rund ums Elfmeterschießen
10.23 Uhr: Der kuriose Verlauf des Elfmeterschießens provoziert natürlich Sprüche - auch bei den Protagonisten selbst. So gestand Bayern-Kapitän Philipp Lahm, der den ersten Elfmeter verschoss: „Es gibt sicher bessere Momente, als im Elfmeterschießen auszurutschen.“ Und Mitspieler Thomas Müller sagte über den Fauxpas, der anschließend auch noch Xabi Alonso ereilte: „Die Spieler hatten jetzt keine Badelatschen an, sondern Stollenschuhe.“
Noch gelockerter war die Zunge natürlich beim Gegner. „Wenn sie keine Elfmeter schießen können, müssen sie es üben", stichelte Dortmunds Sebastian Kehl, der seinen Elfmeter sicher verwandelte. Und Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc stellte nach dem 2:0 im Elferschießen süffisant fest: „Ich finde, der Sieg war auch in dieser Höhe verdient.“
Gagelmann entschuldigt sich für Schmelzer-Szene
10.07 Uhr: Schiedsrichter Peter Gagelmann hat sich für einen verweigerten Handelfmeter in der zweiten Halbzeit entschuldigt. "Ich muss ganz klar sagen, dass es eine Fehlentscheidung war, das nicht zu pfeifen. Es tut mir leid, das ist sehr ärgerlich, sagte er angesprochen auf das Handspiel des Dortmunders Marcel Schmelzer (55.) im eigenen Strafraum.
Den ebenfalls äußerst diskussionswürdigen Zusammenprall zwischen BVB-Torwart Mitch Langerak und Bayern-Torjäger Robert Lewandowski (117.) wollte Gagelmann dagegen nicht nachträglich kommentieren. Bei Lewandowski bestand nach der Aktion der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung, er kam noch am Dienstagabend ins Krankenhaus zu weiteren Untersuchungen. Im Laufe des Mittwochs wurde eine genaue Diagnose erwartet.
12,87 Millionen Zuschauer in der ARD
9.58 Uhr: Die ARD verzeichnete bei der Live-Übertragung des DFB-Pokal-Halbfinales mit 12,87 Millionen eine Top-Quote. Der Marktanteil betrug 42,3 Prozent und 38,6 Prozent beim vom Privat-TV favorisierten jüngeren Publikum zwischen 14 und 49 Jahren. Die Begegnung wurde auch live vom Pay-TV-Sender Sky übertragen. Die ARD-Tagesthemen in der Halbzeitpause ab 21.20 Uhr sahen 10,39 Millionen (MA: 31,1).
Reus gibt Schmelzers Handspiel zu
8.49 Uhr: Das sagte Dortmunds Marco Reus nach dem Spiel: „Es war eine extrem schwierige Angelegenheit. In der Verlängerung hatten wir ein, zwei Mal Glück. Ich glaube, Schmelzer spielt da auch ein Mal mit der Hand. Das ist der Pokal, wir sind unglaublich froh über den Finaleinzug. Heute sind wir über uns hinausgewachsen. Wir müssen in der Bundesliga die Spannung hochhalten, wir wollen uns noch europäisch qualifizieren. Dann kommt das Pokalfinale gegen Wolfsburg oder Bielefeld, das ist egal. Wir wollen den Pott endlich wieder nach Hause holen.“
Kehl glaubt an große Post-Klopp-Ära
8.37 Uhr: Sebastian Kehl, im Halbfinale eingewechselt und im Elfmeterschießen der entscheidende Schütze zum 2:0, ist auch nach dem Abschied von Erfolgstrainer Jürgen Klopp zum Saisonende um die Zukunft von Borussia Dortmund nicht bange. "Dieser Verein ist so großartig und wird es auch bleiben, fernab von Jürgen Klopp, mir oder anderen - ich mache mir keine Sorgen um den BVB", sagte der 35-Jährige im Interview mit der Sport Bild.
Der Dortmunder Ex-Kapitän, der mit Saisonende seine Karriere beenden wird, glaubt, dass der BVB unter Klopps Nachfolger wieder an die großen Erfolge anknüpfen kann: "Ich denke, dass die Entscheidung für Thomas Tuchel eine sehr gute war. Jetzt geht es darum, den passenden Kader auf die Beine zu stellen."
Barca einst im gleichen Elfmeterpech
8.30 Uhr: Schwacher Trost für die Bayern: Vier Schüsse, kein Tor - das gleiche Elfmeter-Missgeschick widerfuhr dem FC Barcelona, Gegner der Münchner in der Vorschlussrunde der Champions League, vor 29 Jahren. Nach torlosen 120 Minuten verloren die Katalanen am 7. Mai 1986 in Sevilla das Endspiel im Europapokal der Landesmeister gegen Steaua Bukarest mit 0:2 im Elfmeterschießen.
Als das Drama im Estadio Sanchez Pizjuan seinen Lauf nahm, stand Bernd Schuster nicht mehr auf dem Platz. Der deutsche Nationalspieler im Barcelona-Dress war nach 84 Minuten ausgewechselt worden.
Held des Abends war Steauas Torhüter Helmut Duckadam, der die Schüsse von Jose Alexanco, Angel Pedraza, Pichi Alonso und Marcos Alonso Pena meisterte. Auch Steaua vergab seine ersten beiden Elfmeter durch Mihail Majearu und Laszlo Böloöni, ehe Marius Lacatus und Gavril Balint die Rumänen doch noch zum ersten osteuropäischen Gewinner des Landesmeister-Cups machten.
Guardiola ist "stolz wie nie" auf sein Team"
8.26 Uhr: Bayern-Trainer Pep Guardiola sagte nach dem Spiel Folgendes: „Wir haben ein Spiel verloren, ein Drama wäre etwas Schlimmeres. Wir haben sehr gut gespielt. Ich bin stolz wie nie auf mein Team. Wenn ein Team so spielt, kann man ihm nichts vorwerfen. Ich gratuliere dem BVB und wünsche ihnen viel Glück für das Finale.“
Anti-Rutsch-Häme gegen die Bayern
8.15 Uhr: Die Twitter-Häme gegen die Bayern scheint nach dem Halbfinal-Aus keine Grenzen zu kennen. Angesichts der Elfmeter-Ausrutscher von Lahm und Alonso findet sich im Netz auch dieser nette Kauf-Hinweis:
Lahm: "Bessere Momente, um auszurutschen"
7.56 Uhr: Das sagte Bayerns Elfmeter-Fehlschütze Philipp Lahm bei "Sky": „Im Elfmeterschießen ist auch vieles Glückssache. Ich rutsche aus, Xabi rutscht aus. Man kann sich sicher bessere Momente aussuchen, um auszurutschen. Wir haben es verpasst, das Spiel in der regulären Spielzeit und der Verlängerung zu entscheiden. Dann geht es ins Elfmeterschießen und da ist vieles Glückssache.“
BVB-Fans bedanken sich für die Blumen
7.46 Uhr: Apropos Blumen: Aus Rummenigges Ankündigung, Klopp würdig zu verabschieden, machen sich etliche BVB-Fans nun ein Späßchen. Im Internet kursiert bereit dieses Bild:
Rummenigge stänkert gegen Gagelmann
7.43 Uhr: Auf die angekündigte Blumen-Übergabe an Jürgen Klopp hatte Karl-Heinz Rummenigge nach dem Spiel offensichtlich doch keine Lust mehr. Vielmehr regte sich der Vorstandschef des FC Bayern über Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) auf, der den Münchenern in der zweiten Halbzeit beim Stand von 1:0 einen klaren Handelfmeter verwehrt hatte. "Wir haben gegen zwölf Mann gespielt", ätzte Rummenigge in Richtung des Unparteiischen. "75.000 im Stadion haben in der einen entscheidenden Szene alles gesehen. Wenn der eine das dann nicht sieht, dann kann ich ihm einen Optiker empfehlen", meinte er zur Szene aus der 56. Minute, in der BVB-Verteidiger Marcel Schmelzer im Strafraum-Duell mit Thomas Müller den Ball klar mit der Hand spielte. So blieb Rummenigges Fazit am Ende: „Das ist Pech! Elfmeterschießen ist immer Vabanquespiel. Ich bin traurig für die Mannschaft, sie hat großartig gespielt.“
Klopp: "Weiß nicht, warum wir nicht ausgerutscht sind"
7.28 Uhr: Auch Jürgen Klopp war nach dem Coup voller Euphorie, bei "Sky" sagte der Dortmunder Trainer: "Es war ein Höllenspiel. Beide Mannschaften haben alles gegeben. Ich weiß nicht, warum wir beim Elfmeterschießen nicht ausgerutscht sind - also im Ernst - da scheint ja ein Problem am Platz zu sein. Es sollte heute sein.“
Langerak: "Heute war unser Tag"
7.20 Uhr: Held des Abends auf Dortmunder Seite war Torhüter Mitch Langerak, der die Borussia mit mehreren großartigen Paraden zunächst im Spiel hielt und auch im Elfmeterschießen den Schuss von Weltmeister Mario Götze abwehren konnte. „Heute war unser Tag - und für mich auch“, jubelte der Australier Langerak.
Müller: "Das kotzt mich an"
7.08 Uhr: Das sagte Bayern Münchens Stürmer Thomas Müller, der direkt nach dem Dortmunder Ausgleich in der 76. Minute gegen Bastian Schweinsteiger ausgetauscht wurde, nach der Partie bei "Sky": "An sich haben wir ein gutes Spiel gemacht. Aber im Endeffekt ist nicht viel für uns gelaufen: Arjen Robben musste wieder runter, der Elfmeter wurde nicht gepfiffen. Wenn du dann bei den ersten beiden Elfmetern ausrutscht, was willst du dann noch machen. Ein katastrophaler Abend für uns. Wir gehen als Verlierer nach Hause und das kotzt mich an. Nächste Woche spielen wir in einem anderen Wettbewerb in Barcelona, das heute hat nichts damit zu tun.“
Auch Lewandowski im Krankenhaus
6.54 Uhr: Robert Lewandowski musste nach dem Spiel wegen einer Gehirnerschütterung in einer Klinik behandelt werden. "Robert hat eine Kopfwunde. Er ist im Krankenhaus", sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola bei Sky.
Lewandowski war kurz vor dem Ende der Verlängerung mit BVB-Torhüter Mitch Langerak zusammengeprallt, wirkte danach benommen und fasste sich immer wieder an den Kopf. Dennoch spielte er die letzten Minuten zu Ende. Einen Elfmeter schoss er nicht.
Siebtes Endspiel für die Borussia
6.42 Uhr: Borussia Dortmund steht zum siebten Mal in einem DFB-Pokalfinale, dreimal konnten die Westfalen bislang den Pott holen. Rekordhalter bleibt weiter der FC Bayern, der bei 20 Finalteilnahmen 17 Titel sammelte. Zwischen München und dem BVB liegen der FC Schalke 04 (12/5), der SV Werder Bremen (10/6) und der 1. FC Köln (10/4). Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Kaiserslautern (je zwei Siege) kommen wie Dortmund ebenfalls auf sieben Endspiele.
Robben fällt mit Muskelfaserriss aus
6.30 Uhr: Arjen Robben wird dem FC Bayern München wohl im Champions-League-Halbfinale beim FC Barcelona fehlen. Der gerade erst von einem Bauchmuskelriss genesene Mittelfeldspieler zog sich bei der Niederlage gegen Borussia Dortmund im Pokal-Halbfinale am Dienstag einer ersten Diagnose zufolge einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Das berichtete der TV-Sender Sky. Robben war bei der Partie gegen den BVB in der 68. Minute eingewechselt worden, humpelte aber bereits 16 Minuten später wieder vom Platz. Zuvor hatte der Niederländer fünf Wochen pausieren müssen. Wie lange Robben diesmal ausfällt, war zunächst offen.
Statistik
München: Neuer - Benatia, Jerome Boateng, Rafinha - Lahm, Alonso - Weiser, Thomas Müller (76. Schweinsteiger), Thiago (68. Robben, 84. Götze), Bernat - Lewandowski. - Trainer: Guardiola
Dortmund: Langerak - Durm, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Blaszczykowski (83. Kampl), Sven Bender (91. Kehl), Gündoğan - Kagawa (70. Mchitarjan), Reus - Aubameyang. - Trainer: Klopp
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
Tore: 1:0 Lewandowski (30.), 1:1 Aubameyang (75.)
Elfmeterschießen: Lahm schießt über das Tor, 0:1 Gündoğan, Alonso schießt am Tor vorbei, 0:2 Kehl, Langerak hält gegen Götze, Neuer hält gegen Hummels, Neuer schießt an die Latte
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)
Beste Spieler: Benatia, Thiago - Langerak, Hummels
Gelb-Rote Karte: Kampl wegen wiederholten Foulspiels (108.)
Gelbe Karten: Rafinha, Alonso, Benatia - Sokratis
(HA/sid/dpa)