Köln/Hamburg. 10,73 Millionen Zuschauer für die Kommissare Ballauf und Schenk. Armin Rohde war im Kölner Tatort aber der eigentliche Star.
Der Kölner Tatort mit seinen beiden arrivierten Ermittlern Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) hat durch den Auftritt von Universal-Star Armin Rohde eine Frischzellenkur erhalten. Zwar musste wie bei den vorangegangenen Tatorten aus Hamburg und Nürnberg auch am Ende von "Dicker als Wasser" wieder das Sondereinsatzkommando (SEK oder MEK) anrücken und den Bösewicht scheinbar erledigen. Doch zwischenzeitlich war das rein schauspielerische Acting von Kommissaren und Mörder sehr unterhaltsam.
Armin Rohde zeigte, wie er als Bösewicht Leute einschüchtern kann. Dietmar Bär gab sich, pardon, bärbeißig auch gegenüber dem jungen Kollegen. Für die Quote war das ein Geschenk. Charakter zahlt sich aus, 10,73 Millionen Zuschauer hatte der Kölner Tatort am Sonntagabend (Markanteil 30,6 Prozent). Das ist knapp unter dem Franken-Tatort, aber ein guter Wert und natürlich der Top-Wert am Sonntag.
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Die Talkshow von Günther Jauch zum Thema Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer sahen 4,28 Millionen Zuschauer (15,6 Prozent Marktanteil). Denn ARD-Brennpunkt kurz davor hatten noch eineinhalb Millionen mehr gesehen. Ungewöhnlich. Die Gäste und das Publikum haben bei Jauch spontan der gestorbenen Flüchtlinge gedacht. Harald Höppner, der mit seiner privaten Initiative „Sea Watch“ Flüchtlinge auf See retten will, hatte die Aktion in der Live-Sendung angeregt. Höppner ging dazu zu Moderator Jauch, Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und weiteren Gästen aufs Podium. Jauch reagierte überrascht. „Ich würde trotzdem gerne, bei allem Gedenken...“, versuchte er seinen Gast zu unterbrechen. „Man sollte in Deutschland eine Minute Zeit haben, um dieser Menschen zu gedenken“, erwiderte Höppner, bevor die Runde schwieg.
„Herr Höppner hat eindrücklich gezeigt, wie sehr ihn das Thema mitnimmt“, sagte Simone Bartsch von der Produktionsfirma i&u der Deutschen Presse-Agentur im Anschluss an die Sendung. Zuvor war in der Nacht zum Sonntag ein voll besetztes Fischerboot vor der libyschen Küste gekentert, Hunderte Menschen starben. (HA/dpa)