Hamburg. Susan Sarandon, Kevin Spacey, Arnold Schwarzenegger, dazu die deutschen Stars wie Herbert Grönemeyer und Charly Hübner. Goldene Kamera? Großes Kino.

Hamburg hat seine Goldene Kamera wiederentdeckt. 40 Jahre nach der letzten Verleihung der Trophäe an der Elbe war die Gala am Freitag in den Messehallen auf St. Pauli das größte Promi- und Society-Event der vergangenen Jahre. Es lag an den Stars wie Susan Sarandon, Kevin Spacey und Arnold Schwarzenegger sowie Martina Gedeck, Jan Josef Liefers, Armin Rohde und dem buchstäblich ausgezeichneten Tatort-Team um Ulrich Tukur, das eine Goldene Kamera für „Im Schmerz geboren“ als „bester deutscher Fernsehfilm“ bekam. Aber es lag auch am Flair und der Stimmung, die über der Stadt wehte. Hamburg macht sich auf, eine Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024 auf die Beine zu stellen. Da steht eine gut organisierte, von internationalen Multiplikatoren besuchte Mega-Show der ansonsten zurückhaltenden Metropole gut zu Gesicht. Herbert Grönemeyer prägte vielleicht den Satz des Abends, als er sagte: Goldene Kamera? "Gehört zu Hamburg."

Der Schauspieler Ulrich Matthes ist mit der Goldenen Kamera als „Bester Schauspieler National“ ausgezeichnet worden. Den Preis erhielt der 55-Jährige vor allem für seine Rolle in der ebenfalls preisgekrönten Tatort-Folge „Im Schmerz geboren“ sowie im nominierten Film „Bornholmer Straße“. "Ich bin wirklich over the top, irre dankbar“ sagte der Schauspieler in seiner Rede. 47 Tote in 90 Minuten seien rekordverdächtig, hieß es von der Jury. „Wir sind froh, dass wir überhaupt so viele Überlebende gefunden haben“, sagte Laudator Johannes B. Kerner bei der Preisvergabe an das Team. Die TV-Produktion ließ zwei ARD-Konkurrenten hinter sich: Die ebenfalls nominierten Filme „Bornholmer Straße“ und das Polit-Drama „Die Spiegel-Affäre“ gingen leer aus.

Goldene Kamera: Die besten Bilder

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Martina Gedeck ist mit der Goldenen Kamera als „beste Schauspielerin National“ ausgezeichnet worden. Die 53-Jährige sei als kantige und glaubwürdige Darstellerin bekannt, begründete die Jury ihre Auswahl. Ihre Rolle als Richterin in dem Spielfilm „Das Ende der Geduld“ habe sie einzigartig und dramatisch zugleich dargestellt. Gedeck setzte sich gegen Annette Frier, Katrin Sass und die Tatort-Kommissarin Petra Schmidt-Schaller durch. Kevin Spacey wurde mit der Goldenen Kamera als „Bester Schauspieler International“ ausgezeichnet. Der zweifache Oscar-Gewinner (1995 für „Die üblichen Verdächtigen“ und 1999 für „American Beauty“) sei ein Charakterdarsteller, der nicht als Hollywood-Star, sondern als Schauspieler bezeichnet werden wolle, so die Jury. Das sage schon alles über den 55-Jährigen, der aktuell in der Internet-Serie „House of Cards“ als machtgieriger US-Kongressabgeordneter glänzt.

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Die Leser der "Hörzu" votierten für Loriot als König des deutschen Humors. Klaas Heufer-Umlauf hielt eine Laudatio auf Herbert Grönemeyer. Arnold Schwarzenegger wurde von Danny DeVito geehrte, die beiden hatten mehrfach gemeinsam in Filmen gespielt. Fußball-Weltmeister Toni Kroos verlieh eine Goldene Kamera an den Sänger Olly Murs.

Charly Hübner, der im nominierten Film "Bornholmer Straße" einen Grenzer spielt, sagte, "Für mich als Mecklenburger sind die Hamburger ja geradezu Labertaschen." Es sei toll, dass die Goldene Kamera nun wieder in Hamburg verliehen würde. "Es ist besser, wenn sich nicht alles in Berlin konzentriert."

Einen bemerkenswerten Auftritt hatte TV-Legende Dagmar Berghoff, die das Victory-Zeichen zeigte. Wofür genau, war nicht ganz klar.

Guido Maria Kretschmer wurde "abgeführt". Denn der Designer hätte gerne auf dem Roten Teppich noch mehr Interviews gegeben, durfte aber nicht. Die ehemalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt sagte dem Abendblatt: "Ich war ganz bewegt von Hamburg und der Fackelaktion an der Alster. Das war ein tolles Statement der Stadt zu zeigen, wie wichtig Ihnen das Event ist. Für uns als Sportler wäre es einfach schön, wenn Deutschland die Olympischen Spiele austragen dürfte." Das ZDF zeigt die Gala an diesem Sonnabend um 20.15 Uhr.