Weil die neue Show vom Start weg floppte, knickt ProSiebenSat.1 ein und komprimiert den weiteren Verlauf der „Millionärswahl“ auf zwei Termine. Auch eine kurzfristige Regeländerung holte keine Zuschauer zurück.
Hamburg/Berlin. Schnelles Ende für ein neues TV-Projekt: Die Privatsender ProSieben und Sat.1 sollen offenbar vor schwacher Quote und Protesten der wenigen verbliebenen Zuschauer der „Millionärswahl“ kapitulieren und ihre gemeinsame Sendung so schnell wie möglich zu Ende bringen.
Soll heißen: Die ursprünglich geplanten sechs noch ausstehenden Live-Shows werden auf zwei Termine komprimiert, von denen nur die Finalshow live ausgestrahlt werden soll. Das teilte ProSiebenSat.1 am Montag mit.
Das Halbfinale überträgt ProSieben demnach am Sonnabend, 18. Januar, ab 22.15 Uhr. Dabei werden Einspieler der übrigen 35 Teilnehmer vorgestellt, die Chancen auf das Finale haben. Der Millionärsclub und die Zuschauer online und per Telefon wählen dann die fünf restlichen Finalisten.
Das Finale mit den sieben beliebtesten Teilnehmern zeigt ebenfalls ebenfalls auf ProSieben am Sonnabend, 25. Januar, ab 22.15 Uhr live. Zuschauer, Internet-Community und Teilnehmer entscheiden, wer die Million gewinnt. Auf die sechs freiwerdenden Sendeplätze - ursprünglich sollte die “Millionärswahl“ immer um 20.15 Uhr laufen, rücken jeweils Spielfilme nach.
Nur noch 3,2 Prozent Marktanteil
Mit der Verkürzung der Show reagiert die Sendegruppe auf die schwachen Einschaltquoten und Kritik der Zuschauer. Die ersten beiden Folgen der „Millionärswahl“, in der ein „demokratisch gewählter“ Millionär gefunden werden soll, hatten vergangene Woche lediglich 1,89 Millionen (Donnerstag) respektive 980.000 Zuschauer (Freitag) eingeschaltet.
Außerdem liefen zahlreiche Zuseher Sturm, da nicht Kandidat Ralf Zander, der sein krankes Patenkind unterstützen wollte, weiterkam, sondern aufgrund der komplizierten Punktevergabe mit Breakdancer Benedikt Mordstein ein anderer.
Daraufhin reagierte ProSieben mit einer kurzfristigen Regeländerung - doch auch diese konnte das Publikum nicht versöhnen. Ein Marktanteil von 3,2 Prozent am Freitag war dann offenbar genug für die Programmplaner.
Zustimmung im Internet
Im Internet wurde die Absetzung auf Raten mit breiter Zustimmung zur Kenntnis genommen. „Endlich wird das Dilemma beendet“, schrieb eine Nutzerin auf der Facebook-Seite von “Millionärdwahl“. Eine andere bemerkte: „War von vornherein zum Scheitern verurteilt. Sollen das Geld gleich auf hilfebedürftige Einrichtungen verteilen. Davon gibt's schließlich genug.“
Ein weiterer User bot ProSiebenSat.1 umgehend seine Einschalt-Dienste an: „Für eine Million Euro werde ich mir die letzten beiden Sendungen noch anschauen. Deal?“