Zuschauer der ProSieben-Show „Millionärswahl“ sind wütend, weil Publikumsliebling Ralf Zander nicht ins Finale eingezogen ist - nach Meinung eines Großteils zu Unrecht. Schwache Quote zum Auftakt.

Berlin. Der Start der neuen Show „Millionärswahl“ verlief für den Münchner Privatsender ProSieben sehr mau: Nur 1,89 Millionen Zuschauer schalteten am Donnerstagabend um 20.15 Uhr die erste Folge der auf acht Teile angelegten Showreihe ein, die abwechselnd auf ProSieben und Sat.1 zu sehen ist. Der Marktanteil betrug 6,3 Prozent. Auch beim vom ProSieben heiß begehrten Publikum zwischen 14 und 49 Jahren lief es mit 10,7 Prozent nicht optimal.

Es gab zum Teil scharfe Kommentare im Internet. „Vernichtende Kritiken, schlechte Quoten, Langeweile & am Ende bleibt dem „Gewinner“ nicht mal 'ne Million. Absetzen, sofort!“, schrieb der Twitterer „ff-Kritiker“. „Neue Castingshow auf @ProSieben: #Millionärswahl wird zum Desaster“, kommentierte „Tagesspiegel.de“. „Ein Experiment ist gescheitert“, titelte der Fachdienst „DWDL.de“.

In der Show soll ein „demokratisch gewählter“ Millionär gefunden werden, der nicht von einer Jury, sondern vom TV-Publikum per Telefon, von der Gemeinde der 27.000 Bewerber und von den jeweils sieben Kandidaten pro Ausgabe bestimmt wird. Der Zorn des Publikums richtete sich am Donnerstag dagegen, dass nicht Kandidat Ralf Zander, der sein krankes Patenkind unterstützen will, weiterkam, sondern aufgrund der komplizierten Punktevergabe mit Breakdancer Benedikt Mordstein ein anderer.

Diesem wünschte der in den ersten beiden Publikumswahlgängen erfolgreiche Zander am Freitag fair alles Gute. In einer offiziellen Stellungnahme schrieb er nach der Show von einem verdienten Finaleinzug seines Konkurrenten: „Sein Projekt ist ein Gewinn für die Jugendarbeit. Für uns ist die Show ein großer Gewinn - wir haben viele neue Kontakte aufgebaut und danken allen, die uns auf unserem Weg bei „Millionärswahl“ begleitet und unterstützt haben!“

Für die meisten Zuschauer der ProSieben-Show bleibt dennoch ein fader Beigeschmack, den ein Facebook-Nutzer wie folgt in Worte fasste: „Auch wenn ihr jetzt die Regeln ändert, oder das Spendenkonto auf Facebook postet ändert es nichts daran, dass die Show zum Desaster geworden ist. Keine PR der Welt kann euch jetzt mehr retten. Und wisst ihr was? Zurecht.“

Dem Bergdoktor ergeht es besser

Mit Abstand am besten schlug sich am Donnerstagabend übrigens zeitgleich zur “Millionärswahl“ um 20.15 Uhr die ZDF-Traditionsserie „Der Bergdoktor“ mit 6,69 Millionen Zuschauern (20,5 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgte die RTL-Actionserie „Alarm für Cobra 11“, die 2,96 Millionen Menschen (9,1 Prozent) sahen, „Der Lehrer“ verbuchte um 21.15 Uhr 2,53 Millionen (8,2 Prozent).

Die Wiederholung des ARD-Kluftinger-Krimis „Milchgeld“ hatte 2,68 Millionen Zuschauer (8,2 Prozent), auch die Sat.1-Krimiserie „Criminal Intent“ brachte mit 2,55 Millionen Zuschauern (7,8 Prozent) auf mehr Resonanz als die „Millionärswahl“. Beachtlich schlug sich die neue „Tatortreiniger“-Folge „Fleischfresser“ mit Bjarne Mädel im NDR Fernsehen um 22.30 Uhr mit bundesweit 1,08 Millionen Fans (4,9 Prozent).

Nach acht Tagen im neuen Jahr liegt das ZDF mit 14,0 Prozent Marktanteil vor dem „Ersten“ mit 12,3 Prozent an der Spitze. RTL als stärkster Privatsender erreicht 10,5 Prozent. Sat.1 folgt mit 7,7 Prozent, ProSieben kommt auf 6,0 Prozent, Vox auf 5,1 Prozent, RTL II auf 4,0 Prozent, Kabel eins auf 3,8 Prozent und Super RTL auf 1,9 Prozent.