Um überhaupt spielen zu können, muss man dem Anbieter des Spiels Zugriff auf sein Facebook-Profil ermöglichen – inklusive aller Freunde.

Hamburg. Mehrere hundert Millionen Menschen weltweit nutzen das US-amerikanische Online-Netzwerk Facebook, um Freundschaften zu pflegen oder Nachrichten zu verschicken. Auch als Spiele-Plattform wird Facebook immer beliebter. Rund 76 Millionen Spieler bewirtschaften beispielsweise beim Online-Spiel „Farmville“ virtuelle Bauernhöfe. Die Fachzeitschrift "Computerbild Spiele" rät in seiner kommenden Ausgabe jedoch zur Vorsicht bei Facebook-Spielen.

Das derzeit erfolgreichste Facebook-Spiel ist „Farmville": Ähnlich dem Tamagotchi-Prinzip muss sich der Spieler dabei täglich um seinen virtuellen Bauernhof kümmern, Felder bestellen und sich an Erntezeiten halten. Etwas Mühe sollte sich der Online-Landwirt allerdings geben, sonst verwelken die Pflanzen und die Ernte fällt entsprechend mager aus. Wer jedoch fleißig Saatgut ausbringt und pünktlich die Ernte einfährt, erhält so genannte Erfahrungspunkte und (virtuelles) Geld.

Mit zunehmenden Erfolg expandiert der Bauernhof: der Spieler erhält mehr Pflanzen, Gebäude und Maschinen. Mit realem Geld kann man dem Erfolg allerdings auch nachhelfen, indem man per Kreditkarte oder Paypal Saatgut oder Traktoren – so genannte „Items - einkauft. Andere Spiele-Hits wie „Cafe World“ funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip.

Jeder Erfolg bei „Farmville“ wird an alle Kontakte des Spielers übermittelt und öffentlich gemacht. Darin liegt allerdings auch eine der Gefahren des Spiels: Um überhaupt spielen zu können, muss man dem Anbieter des Spiels, Zynga, Zugriff auf sein Facebook-Profil ermöglichen – inklusive aller Freunde, selbst wenn diese kein Interesse an „Farmville“ haben. Es lässt sich nicht kontrollieren, welche Daten Zynga sammelt und wie lange sie das Unternehmen speichert.

Mit dem Verkauf von „Items“ und mit personalisierter Werbung verdienen Anbieter wie Zynga ihr Geld. Allerdings gab es bei Spielern in den USA bereits mehrfach dubiose Abbuchungen von deren Konten, weshalb dort eine Sammelklage gegen Facebook und Zynga läuft. Auch hierzulande sollten Nutzer sollten deshalb regelmäßig ihre Kontobewegungen kontrollieren, rät "Computerbild Spiele".