Thomas Gottschalk ist mit seiner neuen Vorabend-Show im freien Quoten-Fall. Niemand weiß, wer die Zielgruppe sein soll.
Berlin. Die miesen Quoten seiner ARD-Show stimmen Entertainer Thomas Gottschalk nachdenklich. Als er festgestellt habe, dass der Auftritt von Mode-Ikone Karl Lagerfeld in seiner Show „Gottschalk Live“ am Mittwoch „an den Zuschauern relativ spurlos vorübergegangen war, habe ich natürlich gestöhnt“, schrieb der 61-Jährige in der „Bild“-Zeitung (Freitagausgabe). Hätte ihn der ZDF-Programmdirektor angerufen und gebeten, sich „das mit 'Wetten, dass..?' nach der Pilawa-Absage doch noch mal zu überlegen“, hätte ihn das in diesem Moment zumindest „wackeln lassen“.
Die Sendung am Donnerstagabend schalteten 1,42 Millionen Zuschauer ein, wie das Erste am Freitag mitteilte. Der Marktanteil lag bei 5,1 Prozent. Nach der Premierenausgabe am Montag vergangener Woche mit 4,34 Millionen Zuschauer war die Quote in dieser Woche deutlich unter die Zwei-Millionen-Grenze gefallen.
Er habe sich aber schnell wieder gefangen und wolle weitermachen, schrieb Gottschalk weiter. „Ich verzweifle nicht, wenn das noch eine ganze Zeit weiter rauf und runter geht.“
Auch der Sender steht weiter hinter ihm und macht seinem Star Mut. Man dürfe „nicht immer nur auf die Quoten bei Gottschalk gucken“, sagte WDR-Intendantin Monika Piel, die auch Vorsitzende der ARD ist, auf dapd-Anfrage. „Mit der inhaltlichen Entwicklung der Sendung in der letzten Woche bin ich persönlich sehr zufrieden. Deshalb bin und werde ich auch absolut nicht nervös. Auch nicht in den nächsten Wochen“, fügte sie hinzu. „Gottschalk Live“ sei ein „neues Format, das sich erst etablieren muss.“
Gottschalk hatte Anfang Dezember durch seine 151. und zugleich letzte Sendung der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ geführt. Er trat zurück, nachdem sich Anfang 2011 ein Kandidat schwer verletzte. Seit diesem Jahr moderiert die TV-Legende werktags vor der „Tagesschau“ im Ersten seine neue Sendung – ohne Wetten, aber wie gewohnt mit prominenten Gästen.