Hamburg. Hamburger Erfolgsjungs um die Supermarktserie haben sich an ein neues Format getraut – und sind autobiografisch unterwegs.

„Monogamie ist so 1480, wir haben 2022, da ist nichts mehr mit Beziehung und so“, verkündet Oskar Belton feierlich. Dieses Mantra zieht sich durch die Handlung der neuen Serie „Intimate“. Die Probleme kommen dann ganz von allein. Lustvolle Grenzüberschreitung, ungefähr so kann man die acht Folgen zusammenfassen. Nicht zu selten entstehen dabei Momente voller Scham, die die Macher genussvoll ausschlachten.

Es ist die Geschichte von fünf Hamburger Freunden: Die Zwillinge Oskar und Emil Belton ebenso wie Bruno Alexander kennt man bereits von der Hamburger Supermarktserie „Die Discounter. Nach diesem Erfolg ist es ihre erste gemeinsame Produktion. Ergänzt wird das Team dieses Mal außerdem durch Max Matthis und Leo Fuchs.

Die Idee für das Projekt basiert auf der gleichnamigen Webserie, die zwischen 2017 und 2020 auf YouTube erschien. Zu sehen ist die Neuauflage ab sofort auf Joyn PLUS+, danach im FreeTv auf ProSieben.

"Intimate": Die Fünf in der Serie spielen sich selbst

Besonders ist, dass sich die Fünf in „Intimate“ selbst spielen, die Serie also immer wieder mit echten biografischen Bezügen arbeitet. Oskar, Bruno und Emil verfolgen ihre Schauspielkarriere, Max will sich selbstständig machen und Leo schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Neben selbst verschuldeten Dummheiten sind es häufig ungünstige Verkettungen von Ereignissen, die in moralisch höchst strittigen Zwangslagen resultieren.

So versucht Leo mit Hilfe eines angeheuerten Schauspielers, der den Vermieter gibt, seinen festen Freund auf die Straße zu setzen. Bruno kollaboriert mit einem Sauna-Spanner und Oskar und Emil sind bereit, für ihre Karriere einige Grenzen zu überschreiten.

"Intimate": Gastauftritte von Heike Makatsch und Marc Hosemann

Es gibt verschiedene Gastauftritte von bekannten Gesichtern: So verwickelt sich Bruno in einen Liebesvorfall mit Heike Makatsch, Marc Hosemann, den man auch aus „Die Discounter“ kennt, spielt den tyrannischen Vermieter. Mit dabei ist außerdem Christian Ulmen, der die Rolle eines etwas verdatterten Alt-Schauspielers bekommen hat. Eventuell eine kleine Revanche für den Einlauf, den die „Discounter“-Jungs beim Gastauftritt in der fünften Staffel von „Jerks“ bekommen haben.

Auch wenn die Serie mit Cast und Gag-Struktur an „Die Discounter“ und ihr selbsterklärtes Vorbild „Jerks“ erinnert, gelingt es „Intimate“, eine innovative Geschichte zu erzählen. Ihrem Stil bleiben sie sich dabei treu: Wer vor unangenehmer Stille nicht zurückschrickt und Freude an der humoristischen Erzählung von Tabu-Themen findet, dem wird die Serie gefallen.