Hamburg. Noch vor dem Doppel-Konzert mit der NDR Bigband begeisterte Komponist und Kontrabassist Pablo Martín Caminero im Instituto Cervantes.

Eigentlich war der Aufritt von Pablo Martín Caminero im Instituto Cervantes im Hamburger Chilehaus nur ein Vorgeplänkel, ein Warmspielen für zwei größere Konzerte. An diesem Donnerstag und Freitag spielt Caminero auf Einladung von derer Leiter Geir Lysne zweimal mit der NDR Bigband im längst ausverkaufen Rolf-Lieberman-Studio. Doch bereits das gut 90-minütige Set im Saal des spanischen Kulturinstituts gab erstaunliche Einblicke ins Schaffen eines der einflussreichsten Jazz-Solisten von der iberischen Halbinsel.

Mit dem Komponisten Caminero am Kontrabass, Moisés P. Sánchez am Klavier und Borja Barrueta am Schlagzeug sorgte das Trio Caminero in der intimen Atmosphäre am Meßberg für besondere Neustart-Momente des dortigen Jazzclubs „Der Verfolger“ – in Vor-Pandemie-Zeiten ein oft heiß gehandelter Geheimtipp in der Hamburger Musiker-Szene. Mit dem jetzt von der Hundertschaft im Kultursaal immer wieder gefeierten drei spanischen Musikern hatte das Comeback gleich mal richtig internationales Format.

Camineros CD findet im Instituto Cervantes reißenden Absatz

Caminero, einst klassisch ausgebildet in Wien, zeigte, welche Leidenschaft er in die Verbindung von Flamenco und Jazz legt. Neu interpretierte Lieder seiner CD „Florilegio“, entstanden, „als wir noch Kinder waren“, wie der Wahl-Madrilene bei seinen launigen Zwischenmoderationen auf Deutsch scherzte, rissen das Publikum mit, etwa beim „Calabaza“( „Kürbis“). Die ausgewählten Nummer boten indes auch leise, melancholische Klänge wie bei der Zugabe, dem 2014 erstmals veröffentlichen „Bye Bye Baba“.

Wie Kontrabassist und Bandleader Caminero glänzten Sánchez, einer der derzeit wohl führenden Pianisten Europas, und Schlagzeuger Barrueta, ein Autodidakt, durch große stilistische Vielfalt und ihr improvisatorisches Können. Camineros CD fand im Foyer anschließend reißenden Absatz …