Hamburg. Die Berliner Sängerin spielte inklusive Zugaben 24 Songs auf ihrem Konzert in Hamburg. Dort sang sie über aktuelle Themen.
Auf ihren Hit "Keine Zeit" verzichtet sie. "Den haben sich viele gewünscht, aber wir wollen heute Abend Songs spielen, die wir sonst nicht so oft im Programm haben", erklärt Dota ihren Fans im ausverkauften Gruenspan. Bei der aktuellen Konzertreise feiert die Berliner Sängerin und Songschreiberin das 20. Jubiläum mit ihrer Band, die sich früher die Stadtpiraten nannten.
Von jedem Album seit 2003 ein Lied zu spielen hat sich die Combo vorgenommen. Das sind mindestens 16 Nummern, denn so viele Platten hat Dota seit 2003 herausgebracht. Am Ende des Abends inklusive der Zugaben werden es 24 sein – von 190, die Dota allein oder mit ihren Musikern geschrieben hat.
Konzert Hamburg: Dota singt über das Mittelmeer als Massengrab
Auch wenn ihre "Fridays For Future"-Hymne nicht den Weg auf die Setlist gefunden hat, gibt es jedoch eine Reihe anderer Songs mit gesellschaftskritischen Aussagen wie "Vergiftet" oder "Grenzen", das sich mit der Fluchtbewegung beschäftigt und in dem Dota über das Mittelmeer als Massengrab singt. Auch das aktuelle "Wir rufen Dich, Galaktika" befasst sich mit dem Versagen, die Welt vor schädlichen Emissionen, Artensterben etc. zu schützen.
Fast zwei Stunden lang singen ihre Fans die Lieder der Berlinerin mit und freuen sich, wenn die Band um Gitarrist Jan Rohrbach und Schlagzeuger Janis Görlich das Tempo anzieht und es zu den wortwitzigen Songs tanzen kann wie bei "Bademeister*in" oder "Zimmer". Dieses Lied gehörte zu den frühen Stücken, mit denen Dota oft auch in Hamburg aufgetreten ist. "Wer erinnert sich noch an unseren Auftritt im Fool's Garden?", fragt sie und immerhin melden sich etwa ein Dutzend treuer Fans.
Dota in Hamburg: Sängerin wirkt wie ein junges Mädchen
Die Stimmung im Gruenspan ist trotz der Fülle sehr entspannt. Es fühlt sich an, als habe sich eine riesengroße Familie zusammengefunden, um mit der Berliner Band und ihrer sympathischen Bandleaderin dieses Jubiläum zu feiern. Dota erklärt jeweils kurz die Geschichte der Songs, scherzt mit dem Publikum und obwohl schon in den 40ern, wirkt sie immer noch wie ein junges Mädchen.
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Bei schnellen Nummern schüttelt sie ihre langen blonden Haare in bester Heavy-Metal-Pose. Ruhig wird es, wenn sie solo spielt, unter anderem bei der Vertonung eines Gedichts der Berliner Exil-Dichterin Mascha Kaléko. In diesem Jahr wird eine zweite Platte mit Kaléko-Gedichten erscheinen, im Oktober kommt Dota mit diesen Songs wieder nach Hamburg. Auftreten wird sie dann auf Kampnagel.