Hamburg. „DC League Of Super-Pets“ ist eine liebevolle Parodie, in der Superman schnarcht und es Batman auch als Hundespielzeug gibt.
Das Superheldenkino ist auf den Hund gekommen. Immer mehr Kinogänger bekritteln, dass Hollywood nur noch diese Art von Großfilm produziert. Im jüngsten Streich „DC League Of Super-Pets“ ist das aber wörtlich gemeint. Weil er kühn zwei Genres miteinander verbindet, die nichts miteinander zu tun haben. Besagtes Comic-Kino – und die beliebten Animationsfilme mit sprechenden Tieren.
Superman hat hier einen Hund: Krypto. Der hat schon als Welpe auf das Superbaby aufgepasst. Als Superman vom untergehenden Planeten Krypton zur Erde geschossen wurde, ist Krypto in letzter Sekunde mit in die Raumkapsel gehüpft. Und hat nun dieselben Kräfte wie sein Herrchen. Es ist herrlich entfesselt zu erleben, wie Superherr und Superhund hier nicht Gassi gehen, sondern Gassi fliegen durch die Lüfte und Hochhausschluchten der Großstadt. Und wie sie den Schurken gemeinsam das Handwerk legen.
Kino Hamburg: Superman verliebt sich in Lois Lane
Aber dann verliebt sich Superman in Lois Lane, Krypto fühlt sich überflüssig und ungeliebt. Und es kommt noch schlimmer: Superman wird entführt. Und nicht nur er, sondern auch die anderen Superhelden aus dem Universum des
Comic-Hauses DC: Batman, Wonder Woman, Green Lantern, Aquaman – die sogenannte Justice League. Krypto will sie alle befreien, aber ihm werden trickreich die Superkräfte entzogen. Deshalb muss er sich mit anderen, ganz normalen Tieren aus einem Tierheim verbünden, die wiederum durch die Missetat des Gegenspielers zu Superkräften kommen – aber damit erst mal gar nicht umgehen können.
Die DC-Filme um Super-, Batman und die Justice-League-Gefährten sind nicht ganz so erfolgreich wie die der Konkurrenz Marvel um Iron Man, Thor und die anderen Avengers. Da mag man etwas mit den Augen rollen, dass DC jetzt auch noch den Erfolg von Animationsknüllern wie „Pets“ abkupfert. Aber die „DC League Of Super-Pets“ ist doch überraschend unterhaltsam. Sind die Superhelden doch einmal nur Nebensache. Die Tiere dagegen müssen ihre Kräfte erst mal trainieren wie weiland „Rocky“, noch so ein Filmklassiker, der hier zitiert wird.
Gags brechen das Pathos auf
Und immerzu gibt es hübsche kleine Gags, die das Pathos brechen. Dass auch ein Held wie Superman schnarcht, etwa. Dass es Batman auch als Hundespielzeug gibt. Oder dass, wenn Krypto eine salbungsvolle Heldenrede hält, ein anderer Hund Wasser lassen muss. Und dann ist da noch die Sache mit der Brille. Nicht nur Superman trägt sie, wenn er in Zivil ist, sondern auch sein Hund. Das führt wiederholt zu vergnüglichen Kommentaren wie „Eine Brille macht noch keine Tarnung“, was durchaus an den Realfilm-Vorlagen kratzt.
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Nicht nur die x-te Mehrverwertung also: Diese Super-Pets machen wirklich Superspaß. Bleibt nur die Frage, für wen der Film eigentlich gemacht ist. Die Kleinen, das eigentliche Zielpublikum für Animationsfilme, können die Actionfilme wegen der Altersfreigabe ja noch gar nicht kennen und würden nichts verstehen. Für die Großen wiederum ist die Animation vielleicht wieder zu niedlich.
Kino Hamburg: Haustier-Liga ist eine liebevolle Parodie
Sehenswert ist die Haustier-Liga gleichwohl: Weil sie zugleich eine Hommage aufs Superheldenkino ist, aber auch eine liebevolle Parodie.
„DC League Of Super-Pets“ 106 Minuten, ab 6 Jahren, läuft im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa-Studio, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek