Hamburg . Carsten Brosda schreibt derzeit sein viertes Buch: über Bruce Springsteen. Doch treffen will er die Musikerlegende lieber nicht ...
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) beschäftigt sich seit einigen Monaten intensiv mit Liedern des Musikers Bruce Springsteen. „Ich schreibe gerade an einem Buch, in dem ich unter anderem versuche, politische Werte mit Songs von Springsteen zu erklären. Das klappt erstaunlich gut“, sagte der 48-Jährige.
Er schreibe schon länger an dem Buch, aber es sei noch längst nicht fertig. Es soll im Herbst 2023 erscheinen. „Das ist auch noch mein Plan. Aber das geht nur in den Lücken, die man hat.“ Wenn die sich aber nicht ergeben oder er keine Eingebung habe, gehe es eben nicht weiter. Brosda hat bereits drei Bücher im Verlag Hoffmann und Campe veröffentlicht.
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda schreibt sein Buch nachts
„Ich mache das ja nicht hauptberuflich und kann mich morgens an den Schreibtisch setzen und da bis 14.00 Uhr bleiben, wie das manch anderer machen kann. Zwischen 8.00 und 14.00 Uhr schreibe ich keine Zeile. Sondern ich schreibe zwischen 23.00 und 01.30 Uhr - und das hängt dann auch davon ab, wie der Theaterabend vorher war.“
Das Buch sei generell der Versuch, „in Büchern, Songs, Filmen, Theaterstücken und anderen Kunstwerken nach Narrativen zu fahnden, die um uns herum sind, die vordergründig überhaupt nicht politisch sind, die aber natürlich in sich politische Ideen bergen“. Es gehe um sinnstiftende Erzählungen, die überall erzählt, aber nicht zwingend politisch interpretiert werden.
Mit Bruce Springsteen die Freiheit erklären
Solche Geschichten, die auch eine Gemeinschaft erziehen können, seien in den Liedern von Springsteen häufig zu finden. „Sie können mit Bruce Springsteen beispielsweise Freiheit erklären. Das hat eine Unmittelbarkeit von Emotion, wenn Sie sich „Thunder Road“ anhören. Das klappt super.“
Persönlich treffen will Brosda den Musiker Springsteen, der am 15. Juli im Volksparkstadion auch wieder in Hamburg auftreten wird, dennoch nicht unbedingt. „Das ist immer die klassische Frage. Willst du einen der Menschen, für den du so einen Fanboy-Moment hast, eigentlich wirklich treffen? Oder lebt es sich nicht besser mit der Illusion, dass sie so sind, wie du sie sich zurechtgelegt hast?“ Er habe nicht das zwingende Bedürfnis, ihn treffen zu müssen. „Wenn sich das irgendwie ergeben würde, würde ich sicherlich nicht nein sagen.“ Springsteen spreche für ihn durch die Werke, die er geschaffen hat. „Und das sind teilweise großartige Storys.“