Hamburg. Senat gibt 3,6 Millionen Euro aus dem Haushalt als Ausgleichsbetrag. In zwei Fällen muss aber noch Eintritt bezahlt werden.

Mehr als 19 Millionen Menschen aus aller Welt haben seit ihrer Freigabe für die Öffentlichkeit im November 2016 die Plaza der Elbphilharmonie besucht. Nun hat der Senat beschlossen, dass ein spontaner Besuch der Aussichtsebene in der Mitte des Konzerthauses weiterhin kostenfrei bleiben soll. Dafür zahlt die Stadt ab der Saison 2023/24 einen Ausgleichsbetrag in Höhe von 3,6 Millionen Euro aus dem allgemeinen Haushalt an die Elbphilharmonie Laeiszhalle Betriebsgesellschaft (ELBG). Wie bislang auch werde weiterhin nur bei Vorbuchungen und für Gruppen ein Eintrittsgeld fällig, teilte der Senat mit.

Ursprünglich hatte die Bürgerschaft 2016 im Betriebskonzept des Konzerthauses festgelegt, dass Spontanbesuche einzig im ersten Jahr nach der Eröffnung kostenlos sein sollten und danach ein Eintritt festgelegt werden könnte. Wegen der guten wirtschaftlichen Lage der Elbphilharmonie Laeiszhalle Betriebsgesellschaft, die für den Betrieb des Konzerthauses zuständig ist, habe man den Verzicht auf einen Plaza-Eintritt beibehalten und den Betrieb der Plaza aus Erlösen anderer Bereiche finanzieren können. Aufgrund der generell steigenden Kosten in allen Betriebsbereichen sei diese Querfinanzierung nicht mehr möglich.

Senatsbeschluss: Spontanbesuche der Elbphilharmonie-Plaza bleiben kostenlos

Damit aber der individuelle Spontanbesuch weiterhin kostenlos bleiben kann, erstattet die Stadt Hamburg der ELBG zukünftig einen „Großteil des Einnahmepotenzials“ eines Plaza-Eintritts. Die ELBG wiederum verzichtet auf eine Zutrittsgebühr. Voraussichtlich im Herbst wird die Bürgerschaft über die entsprechende Drucksache entscheiden.

Kultursenator Carsten Brosda sagte zu dieser Weichenstellung: „Die Elbphilharmonie hat von Anfang an alle Erwartungen übertroffen. Rund sechseinhalb Jahre nach der Eröffnung zählt das Konzerthaus zu den besten der Welt. Auf die Plaza und in die Konzerte kommen weitaus mehr Besucherinnen und Besucher als vor der Eröffnung erwartet. Wir haben unser Versprechen gehalten, dass der Betrieb der Elbphilharmonie nicht zulasten anderer Kultureinrichtungen geht.“

Finanzsenator Andreas Dressel ergänzte: „Unter Anspannung aller Kräfte ist es uns jetzt noch einmal gelungen, die Defizite der ELBG aus dem allgemeinen Haushalt für 2023 und 2024 auszugleichen. Um weiterhin den kostenlosen Plaza-Eintritt auch ab 2025 gewährleisten zu können, werden wir perspektivisch neue Wege gehen müssen und prüfen, ob und inwieweit die steigenden Einnahmen bei der Kultur- und Tourismustaxe an dieser Stelle auch einen Beitrag leisten können.“