Hamburg. Die Hamburger Bücherhallen sind besonders bei Familien gefragt. Was die Statistik noch sagt: Feministische Bücher gehen gut.
Eltern wissen, wie schnell Kinder Bücher-Nachschub verlangen. Preiswert – bis auf die Pixis, die beste Erfindung seit Gutenbergs Druckerpresse – sind sie nicht unbedingt. Und Platz weg nehmen sie auch. Also leiht man am besten den Lese- und Vorlesestoff. In den Bücherhallen – das ist gleich dreifach lohnenswert, weil zum Entertainment-Faktor („Heute gehen wir in die Bücherei“) auch noch die langfristige Literatur- und Bücherhallen-Sozialisation kommt.
Mögliche elterliche Überlegungen spiegeln sich in der dem Abendblatt vorliegenden Bücherhallen-Statistik deutlich wieder: An allen Standorten fällt mindestens ein Drittel der Bücher-Entleihungen auf Kinder- Und Jugendliteratur. Führend ist die Bücherhalle Schnelsen: Knapp 60 Prozent der Leihen betreffen dort Kinderbücher. Auch in Steilshoop (knapp 57), Dehnhaide (knapp 53), Osdorfer Born (knapp 52) und Finkenwerder (knapp 50) ist der prozentuale Anteil besonders hoch. Nach wie vor sehr populär ist die Reihe „Gregs Tagebuch“.
Die Zentralbibliothek ist die größte Bücherei Hamburgs
Die den Gesamtbestand, also nicht allein die Kinderliteratur betreffende Anzahl aller Ausleihen ist in der Zentralbibliothek am höchsten. Sie ist die mit Abstand größte Bücherei in Hamburg und zählte zwischen Juli 2022 und Juli 2023 etwa 2,4 Millionen Entleihungen. In der Bücherhalle Altona gab es etwa 600.000 Entleihungen, in der Bücherhalle Alstertal 430.000, in Eimsbüttel 420.000 und in Volksdorf 340.000. Kleinere Standorte sind etwa Steilshoop und Finkenwerder (etwa 50.000), Mümmelmannsberg (35.000) und Hohenhorst (45.000).
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Während in der belletristischen Literatur Karsten Dusse, Heinz Strunk und Dörte Hansen besonders beliebt sind, interessieren sich die Kundinnen und Kunden der Bücherhallen im Sachbuch-Bereich insbesondere für der Aktualität geschuldete Titel wie „Putins Krieg“, „Die Frontlinie“ und „Die Ukraine und wir“. Aber, so melden die Bücherhallen, auch Geschlechter-Themen und Feminismus laufen gut – also einschlägige Bücher wie „Das Patriarchat der Dinge“ und „Was Männer kosten“. Bücherhallen-Kunden lesen am Puls der Zeit, keine Frage!
Hamburger Öffentliche Bücherhallen: Knapp 16 Prozent der Leihen fallen auf E-Medien
Geradezu klassischerweise oft entliehene Sachbuch-Titel stammen laut der Statistik der Bücherhallen aus den Bereichen Kochen/Ernährung, Reisen, Reiseführer für Hamburg und Umgebung sowie Ratgeberliteratur zur Lebensführung und dem Selbstmanagement.
Dass die Dingwelt vom Publikum weiter nachgefragt, mag die Anzahl der Entleihungen bei – im Streaming-Zeitalter – altmodisch anmutenden Medien wie der CD (etwa eine Million Leihen im vergangenen Jahr) und der DVD (850.000) belegen. Der Anteil elektronischer Medien bei den Gesamt-Ausleihen liegt in den Bücherhallen derzeit bei etwa 16 Prozent.