Hamburg. Andere Stadtbibliotheken sind deutlich günstiger. Kulturbehörde nennt das Angebot in der Hansestadt “einmalig in Deutschland“.

Genau 19 Euro und drei Cent - das ist in Deutschland die durchschnittliche Gebühr, die Kunden für die Nutzung einer städtischen Bibliothek im Jahr zahlen. Im Hamburg ist es mehr als doppelt so viel. Damit landet Hamburg auf Platz 1 der teuersten städtischen Bibliotheken. Das hat ein Gebührenvergleich des Sprachlern-Portals Preply ergeben, bei der die 100 bevölkerungsreichsten Städte miteinander verglichen wurden.

Für eine Bücherhallenkarte bezahlen Erwachsene ab 27 Jahren in Hamburg 45 Euro bei Barzahlung und 40 Euro bei Lastschrifteinzug. Zum Vergleich: Die zweithöchsten Jahresgebühren haben die Stadtbibliotheken von Hildesheim und Bonn, mit jeweils 30 Euro für Erwachsene im Regeltarif. Am günstigsten ist es in Ingolstadt, Wiesbaden und Rostock. Auch beim ermäßigten Tarif für Empfänger von Sozialleistungen wird in Hamburg mit 20 Euro am meisten fällig.

Hamburger Bücherhallen sind bundesweit am teuersten

Die Hamburger Bücherhallen sind nach eigenen Angaben die „publikumsstärkste Kultureinrichtung Hamburgs und zugleich das größte kommunale Bi­bliothekssystem in Deutschland“. Dazu gehören 32 Bibliotheken in allen Stadtteilen, zwei Bücherbusse und die Zentralbi­bliothek nahe dem Hauptbahnhof mit integrierter Kinder- und Jugendbibliothek.

Interessant ist der Vergleich mit anderen Millionenstädten, etwa Berlin. In der Hauptstadt beträgt die Jahresgebühr für die Einrichtungen des Berliner Bibliotheksverbands VÖBB im Regeltarif zehn Euro. Empfänger von Sozialleistungen und Kinder sind in Berlin vom Entgelt befreit. Weiter hat die Studie ergeben, dass Kinder in der Regel umsonst Bücher leihen können. Die Hamburger Bücherhallen gehören nach der Preply-Auswertung zu den wenigen Bibliotheken in Deutschland, die für einen Kinder-Büchereiausweis eine Jahresgebühr verlangen.

Dazu die Kulturbehörde: „Mittlerweile 23 Standorte sind als FlexiBib für Menschen ab 18 Jahren mit Bücherhallen-Karte auch außerhalb der personalbesetzten Öffnungszeiten zugänglich, im Idealfall von Montag bis Sonntag von 7 bis 22 Uhr. Kleine Standorte erhöhen so ihre Zugänglichkeit von 16 auf 105 Wochenstunden. Dieses Angebot ist in dieser Ausdehnung einmalig in Deutschland.“ Zusätzlich gebe es viele Angebote, die ohne eine Kundenkarte von jedem Besucher genutzt werden können, insbesondere das kostenlose WLAN und der freie Zugriff auf alle Medien in der Präsenznutzung. Weiter gebe es es zahlreiche Ermäßigungen für Menschen mit geringem Einkommen.