Hamburg. Juliana Oliveira im Baumkostüm auf der Bühne des Lichthofs: mal Liebeserklärung, mal Körpershow. Performerin mit toller Präsenz.

Ein Baum aus Pappmaché. Vogelgezwitscher. Der Klang einer Naturidylle. Ein Eichhörnchen, ebenfalls aus Pappe, hangelt sich mithilfe eines Magneten den Baum herab. Mitten im Baum blitzt im Lichthof Theater das Gesicht der Performerin und Theatermacherin Juliana Oliveira auf.

In ihrer Soloperformance „Best of Baum. Showtime für ein Naturtalent“ setzt sie dem Baum ein vielschichtiges Denkmal. Das gelingt ihr, indem sie Erinnerungen an in Theaterstoffen verewigte Baumdarstellungen aufruft: von Becketts „Warten auf Godot“ über Händels musikalische Liebeserklärung an den Baum in der Oper „Xerxes“ bis zu Goethes „Faust II“ und der brennenden Hütte von Philemon und Baucis.

Im Lichthof Theater ist der Baum der Star auf der Bühne

Mal singt sie mit eindrucksvoller Bauchrednerstimme, ohne auch nur mit der Lippe zu zucken, und wird zur behandschuhten Diva, die mit harschem Blick eine Hauptrolle und also Aufmerksamkeit einfordert. Dann wieder rollt sie wild assoziierend am Boden und droht sich mit dem Mikrofonkabel fast zu erdrosseln – Immer im Baumkostüm natürlich.

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Oliveira hat als Performerin eine tolle Präsenz auf der Bühne. Das Anliegen ihrer Arbeit ist deutlich: der Verweis auf die bedrohte Existenz des Baums und damit unser aller Umwelt. Auch wenn der Abend textlich mitunter ein wenig kryptisch gerät und sich am Schluss im Erzählen immer neuer Wald-Witze auflöst, berührt er mit einfachen, aber wirkungsvollen Bildern.