Lea Stein hat ihren ersten Kriminalroman veröffentlicht. Ihre Heldin stößt auf einen besonders brutalen Mord in den Vierlanden.
Lea Stein nennt sich die Journalistin Kerstin Sgonina und hat unter diesem Pseudonym ihren ersten Kriminalroman „Altes Leid“ (Heyne, 447 Seiten, 16 Euro) veröffentlicht. Die Handlung spielt in Hamburg und Umgebung, man schreibt das Jahr 1947.
Die Heldin der Geschichte, Ida Rabe, hat gerade erst ihren Dienst bei der kürzlich gegründeten Weiblichen Polizei angetreten. Ihre männlichen Kollegen sind nicht über die Maßen begeistert von der jungen Kollegin wie überhaupt von der Tatsache, dass künftig Frauen bei der Polizei mitmischen sollen. Eigentlich soll Ida lediglich Protokolle und Abschriften tippen, was aber schon daran scheitert, dass es nicht ausreichend Papier gibt in jenem Nachkriegsjahr.
Kriminalroman „Altes Leid“: Gefährliche Reise durch Hamburg
Doch Ida ist ehrgeizig, engagiert, sie will mehr, als nur im Büro herumzusitzen – und stößt auf einen besonders brutalen Mord an einer Frau in den Vierlanden. Dass die Männer auf dem Revier auch daran nur mäßig interessiert zu sein scheinen, stachelt sie umso mehr an.
Unterstützung erhält sie von dem renommierten Rechtsmediziner Ares Konstantinos, der fasziniert ist von der jungen Frau und ihrem unbedingten Willen, der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhalfen. Für ihn und Ida Rabe beginnt eine gefährliche Reise durch ein Hamburg, das noch schwer gezeichnet ist von den Spuren des Krieges.
Lea Stein erzählt ihre Geschichte schnörkellos und spannend, lässt das Nachkriegs-Hamburg und seine sozialen Milieus lebendig werden. Man darf schon jetzt gespannt sein auf den zweiten Fall für Ida Rabe.
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„In tiefen Seen“: Der achte Fall für Commissario Grauner
Der im idyllischen Südtiroler Weinort Tramin aufgewachsene Journalist Lenz Koppelstätter erzählt naturgemäß gänzlich andere Geschichten. „In tiefen Seen“ (KiWi, 285 Seiten, 13 Euro) heißt der bereits achte Fall für seinen Commissario Grauner und dessen neapolitanischen Saltapepe: Weit oben auf einer Wiese nahe einer kleinen Ortschaft im Passeiertal liegt ein Toter, grausig ist er zugerichtet, gleichsam künstlerisch grotesk, ein
Blumenkranz, tote Spatzen und Schwalben sind um den Körper drapiert, Früchte und Schwanenflügel ebenso.
Der Tote ist ein Maler gewesen, aber im Tal wollen die Dörfler den Einzelgänger kaum gekannt haben. Erst der Hinweis auf ein Gemälde Botticellis führt die Ermittler auf eine vielversprechende Spur in ein verlassenes Bergwerk und weit zurück in die Historie.
Lenz Koppelstätter ist ein eleganter Stilist, er weiß, wie man Spannung schürt, gekonnt platziert er seine Cliffhanger. Die Geschichten um Commissario Grauner sind eine süffige Krimireihe, die immer wieder lustvoll entführt in die dunklen Täler der überaus beliebten Urlaubsregion Südtirol.