Hamburg/Kassel. Andreas Hoffmann wechselt vom Bucerius Kunst Forum nach Kassel. Er soll die Schau nach dem Antisemitismus-Skandal in die Zukunft führen.
Der Kulturmanager Andreas Hoffmann, derzeit noch Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums, wird neuer Geschäftsführer documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Er tritt seine Position in Kassel am 1. Mai an. Bis dahin führt Ferdinand von Saint André verabredungsgemäß die Geschäfte, der nach Ausstellungsende der documenta fifteen als Interimsgeschäftsführer eingestellt worden war.
„Mit der Personalentscheidung für den neuen Geschäftsführer geht auch eine Weichenstellung für die Zukunft der documenta in Kassel einher“, erklären Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH, und seine Stellvertreterin im Aufsichtsrat, Hessens Kunstministerin Angela Dorn. Als Kulturinstitution von weltweiter Bedeutung müsse sich die documenta inhaltlichen Fragen und strukturellen Herausforderungen stellen. „Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dafür mit Prof. Dr. Andreas Hoffmann einen ebenso erfahrenen wie auch engagierten Kulturmanager gewonnen zu haben.“
Hoffmann übernimmt die Geschäfte in herausfordernden Zeiten
Die documenta sei eine der weltweit bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, so Hoffmann. „Alle Ausgaben der Weltkunstschau waren wichtige Seismographen zentraler Diskurse und Herausforderungen unserer Gesellschaft im Spiegel der Kunst. Die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ist eine besonders vielfältige, spannende und ehrenvolle Aufgabe, die ich mit großem Respekt, aber auch mit viel Engagement und großem Enthusiasmus angehen werde.“
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Manuel Hartung, Vorstandsvorsitzender der Zeit-Stiftung, der Trägerin des Bucerius Kunst Forums, dankt Andreas Hoffmann „für 15 Jahre sehr erfolgreicher Arbeit, in denen er das Haus zu einem Ort viel beachteter Ausstellungen und einem Forum über Kunst in der Gesellschaft“ gemacht habe. Er freue sich, dass dieser „in so herausfordernden Zeiten“ die Geschäftsführung der documenta übernehmen kann.
Die documenta fifteen, die von dem indonesischen ruangrupa-Kollektiv kuratiert worden war und vom 18. Juni bis zum 25. September 2022 in Kassel stattgefunden hatte, war von dem Skandal um antisemitische Bildsprache in einigen Werken überschattet worden.