Hamburg. Insgesamt wurden elf Preise in unterschiedlichen Kategorien verliehen. Eine Siegerin wühlte mit ihrer Laudatio auf.

Literatur müsse gar nichts, „aber sie kann alles“, sagte Kultursenator Carsten Brosda in seiner Laudatio auf Claudia Schumacher, die mit ihrem sagenhaften Debüt „Liebe ist gewaltig“ ohne Anlauf auf dem Top-Spot landete: Es ist das „Hamburger Buch des Jahres“.

Die Preisverleihung fand nun im Literaturhaus statt, als ein Programmpunkt von vielen. Insgesamt wurden elf Hamburger Literaturpreise verliehen, in den Kategorien Roman, Erzählung, Lyrik/Drama/Experimentelles, Kinder- und Jugendbuch, Comic sowie Literarische Übersetzungen. Ausgeschüttet wurden 57.000 Euro, „das ist unteres Mittelfeld, beim Nobelpreis gibt es 830.000 Euro“, sagte Brosda launig.

Literaturpreis für Roman über häusliche Gewalt

Ganz ernst lobte er Schumachers Roman über Gewalterfahrungen in der Familie („Hier gibt es keine Sieger, nur Überlebende“) und sprach von einem „kraftvollen, wütenden Buch“ einer Autorin, von der „wir noch mehr hören wollen“. Diese Autorin sprach in ihrer Dankesrede von einem „beschissenen Jahr für uns alle, besonders uns Frauen“. Claudia Schumacher adressierte Putins Angriffskrieg in der Ukraine und nahm auch auf die Iran-Proteste Bezug, Politik werde weltweit mit Körpern von Frauen gemacht.

Aber, bei allem berechtigtem Pessimismus, lustig war es dennoch bisweilen auf der Hamburger Besten-Revue, die wie immer auch ein Szenetreffen war. Gefeiert wurden alle Preisträger, die dank ihrer frischen Auszeichnungen jetzt nicht nur ein dickeres Bankkonto als vorher haben. Sondern auch zusätzliche Motivation, ihre Manuskripte fortzuschreiben. Es wäre schön, würden aus diesen Bücher werden, die viele Leserinnen und Leser finden.