Hamburg. Der Hamburger Krimiautor, Busfahrer und Saxofonist Eberhard Michaely lässt in der Kunstszene ermitteln.
Mit Frau Helbing hat der Hamburger Autor Eberhard Michaely eine literarische Figur geschaffen, die in Erinnerung bleibt. Frau Helbing lebt im Grindelviertel, hat mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann lange Jahre eine Fleischerei betrieben, ist also gelernte Fleischereifachverkäuferin. Das ist eine ganze Weile her, Frau Helbing ist in Rente – und ermittelt in allerlei Todesfällen. Schließlich ist sie leidenschaftliche Krimileserin. Sie kennt sich also aus mit Gut und Böse.
Buchkritik: Bereits der vierte Band der Reihe
„Frau Helbing und das Vermächtnis des Malers“ ist der bereits vierte Band der Reihe betitelt, jüngst erschienen im Zürcher Kampa-Verlag. Es ist die bislang raffinierteste und komplexeste Geschichte, die Michaely, einst Jazzsaxofonist, aktuell auch Busfahrer, für seine unorthodoxe Heldin ersonnen hat.
Alles beginnt damit, dass Frau Helbing eine Ausstellung in einer Galerie besucht. Zwar versteht die pensionierte Fleischereifachverkäuferin nichts von Kunst, aber ihre Freundin Heide hat sie überredet, schließlich sei die Ausstellung etwas ganz Besonderes, eine Hommage nämlich. Was eine Hommage ist, weiß Frau Helbing nicht, aber als Heide ihr erzählt, dass sich hinter dem Maler Marcel Poisson ihr ehemaliger Mitschüler Karl Schnelling verbirgt, ist Frau Helbings Interesse natürlich geweckt. Karl allerdings ist kürzlich gestorben, friedlich eingeschlafen, wie es heißt.
Buchkritik: Frau Helbing, die Amateurdetektivin
Am Tag nach der Ausstellung erhält Frau Helbing einen Anruf von Jacques, dem einstigen Lebensgefährten von Karl. Bei ihm ist während der Hommage eingebrochen worden, offenbar jedoch ist nichts gestohlen worden – oder der Einbrecher hat nicht gefunden, was er gesucht hat. Am Telefon ist Jacques äußerst aufgebracht und bittet Frau Helbing, der ihr Ruf als Amateurdetektivin bereits vorausgeeilt ist, ihn möglichst rasch zu besuchen, er habe einen schwerwiegenden Verdacht.
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Als Frau Helbing die Wohnung erreicht, liegt Jacques in seinem Blut im Wohnzimmer, umgeben von einer Vielzahl von Kunstwerken. Für den jungen Mann kommt jede Hilfe zu spät, und Frau Helbing hat einen neuen Fall.
Frau Helbing: Beste Krimiunterhaltung
Ein halbseidener Kunsthändler, ein allzu freundlicher Galerist, eine neureiche Kunstbeflissene, eine wissbegierige Nachwuchspolizistin und natürlich Herr Aydin, der Schneider, der beste Freund Frau Helbings – Eberhard Michaely hat einiges an schillerndem Personal aufgefahren für seine bis zum Ende spannende Geschichte. Eine Geschichte zudem, die von einem lächelnden Humor durchzogen ist. Beste Krimi-Unterhaltung.
Der Autor liest mit Henri Faber und Helga Glaesener, Mi 2.11.22, 21 Uhr, Hamburger Krimifestival, Kampnagel, Eintritt 20 Euro, Tickets bei Heymann und in der Abendblatt-Geschäftsstelle, www.krimifestival-hamburg.de