Hamburg. Im Abaton gab es den Film “Lucy ist jetzt Gangster“, einen Schwur auf eine Filmrolle – und ein Mädchen, das zu gut für diese Welt ist.

Zwei Kugeln Waldmeister gegen den Weltschmerz? So einfach ist es nur im Kino. Der Eröffnungsfilm des diesjährigen Michel-Kinderfilmfests im Abaton-Kino setzt der trüben und erschreckenden Gegenwart eine eiskugelbunte heile Welt entgegen, in der die kleine Lucy irgendwo in der deutschen Fachwerk-Provinz nicht nur die Gelateria ihrer Eltern vor der Pleite rettet, sondern gleich auch den Rest der Welt vorm „Umkippen“ bewahrt. Auch wenn das herzensgute, blondbezopfte Mädchen dafür kurz die Pfade der Tugend verlassen muss.

„Lucy ist jetzt Gangster“ heißt der Film von Till Endemann, in dem sich Violetta und Valerie Arnemann als Lucy vom wohlstandsverwahrlosten Klassenschreck das Schokoriegel-Klauen, Lügen und – Achtung, das Böse hat viele Ausprägungen! – sogar das Skateboard-Fahren in Vorbereitung auf einen Banküberfall beibringen lassen. Am Ende gibt es abermalig Pistazie, doppelt Vanille und Mango-Papaya mit einem Hauch Chilli – und die Heile-Welt-Romantik ist wieder hergestellt.

Kino Hamburg: Frei-Eis zur Kinderfilmfest-Eröffnung im Abaton

Auch im Abaton hebt süßes Kaltes die Stimmung: Zum Michel-Auftakt wird schon vor dem Film reichlich Frei-Eis für alle ausgegeben (Geschmacksrichtung: Orange). Filmfest-Chef Albert Wiederspiel steckt sich seines zum Antauen umstandslos ins Direktoren-Jackett, bevor er die Kinderfilmjury feierlich auf eine Filmrolle schwören lässt.

Das ist – neben den spannenden und lustigen Filmen aus aller Welt, die kindgerecht moderiert und im Saal live übersetzt werden – das Schöne am Kinder- und Jugendfilmfest, das in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert: Dass so viele Kinder beteiligt sind, als Publikum sowieso, aber auch als Moderationsnachwuchs, Jurorinnen und Juroren oder bei den Michel Movie Kids, die am 7. Oktober im Tide-Radio und unter www.michelmoviekids.de auch selbst über das Festival berichten.