Hamburg/Baden-Baden. „The World of John Neumeier“ findet in diesem Jahr erstmals statt. Viele Hamburger Produktionen werden in Baden-Baden gezeigt.
Seit 50 Jahren steht John Neumeier an der Spitze seines Hamburg Balletts John Neumeier. Und seit fast der Hälfte dieser Zeit reist er regelmäßig mit seiner Compagnie zu Gastspielen ins Festspielhaus Baden-Baden. Nun, da die letzte Saison seiner Intendanz läuft, richtet er den Blick nach vorne. Schon in diesem Jahr wird vom 30. September bis zum 9. Oktober erstmals das Tanzfestival „The World of John Neumeier“ in Baden-Baden über die Bühne gehen.
Die Zahl 50 findet John Neumeier historisch interessant, er selbst habe aber kein Gefühl für Zeit, so der Intendant und Festival-Chef anlässlich eines Pressegesprächs zur Neugründung. Er spüre keine Distanz zu seiner Vergangenheit: „Als Choreograph geht man in einen Raum und beginnt aus dem Nichts etwas zu schaffen. Man ist total verletzbar.“ Schon zu Beginn seiner Intendanz war ihm der Festival-Gedanke wichtig, weshalb er die Hamburger Ballett-Tage ins Leben gerufen habe. „Es ist wichtig, dass man eine intensive Möglichkeit hat, Vergleiche in der Erfahrung von Kunstwerken zu ziehen“, so John Neumeier.
Ballett: John Neumeier gründet eigenes Festival
In Baden-Baden sind mit „Beethoven-Projekt II“ und „Hamlet 21“ zwei Ballett-Produktionen zu sehen, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Außerdem ist die Nachwuchscompagnie, das Bundesjugendballett, mit der Neumeier-Kreation „Die Unsichtbaren“ vertreten, die davon handelt, wie viele Menschen aus dem Tanz-Bereich in der NS-Zeit verschwunden sind.
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Aber auch die Gegenwart ist präsent: Der Ballettabend „Where Have All The Flowers Gone“ mit Tänzerinnen und Tänzern des ukrainischen Nationalballetts und des Hamburg Balletts sowie des Kiew Modern Ballets steht ebenfalls auf dem Programm. Es sei toll, wie junge Menschen heute über Fragen der Identität sprechen, aber man dürfe die Politik nicht aus dem Auge verlieren, so Neumeier „Sie müssen wach sein.“
„The World of John Neumeier“ 30.9. bis 9.10., Festspielhaus Baden-Baden