Hamburg. Ab Donnerstag stellen bei der „paper positions“ mehr als 30 Galerien im Jupiter an der Mönckebergstraße Künstler aus.

Einige schlaflose Nächte hat es Heinrich Carstens gekostet, die zweite „paper positions“ in Hamburg an den Start zu bringen. Aber bei allem Stress überwiegt die Vorfreude auf das am Donnerstagabend startende Event, das Kunst auf und mit Papier im Jupiter an der Mönckebergstraße präsentieren wird: „Es ist ein ganz großes Geschenk der Hamburger, dass sie uns dieses Mal mitten in ihre Stadt einladen“, so der Berliner, der mit seinem Partner Kristian Jarmuschek das erfolgreiche Messeformat „paper positions“ in mehreren Städten veranstaltet. Die bekannteste davon ist in Berlin gerade zu Ende gegangen.

2021 fand die Premiere im Norden im Brandshof noch unter Corona-Bedingungen statt. Die Zeitfensterkarten waren damals zwar alle restlos ausverkauft, die wichtigen Entscheider aus der Museen- und Galerienszene dabei, doch geht es nach den Initiatoren, so sollen es nun sehr viel mehr Besucherinnen und Besucher werden. ((Als Gegengeschenk ist der Eintritt an den vier Messetagen für alle Hamburgerinnen und Hamburger frei.)) Jupiter, das stillgelegte Karstadt-Sport-Gebäude, biete „Räume, die uns liegen“, so Carstens. Die gesamte zweite Etage werden über 30 Galerien mit ihren Werken bespielen, darunter allein 24 aus Hamburg. Commeter, Feinkunst Krüger, Tom Reichstein, Mikiko Sato, Collectors Room, um nur einige Namen zu nennen.

Kunstmesse: Auch Werner Büttners Ziehtochter Mimi Hocke dabei

Wie im Brandshof werden auch bei dieser Messe die Galeristinnen und Galeristen vor Ort sein, um sich mit dem Publikum auszutauschen, zu beraten und natürlich auch ihre Kunst zu verkaufen. Die „paper positions“ bezeichnet Kristian Jarmuschek als ideale Einsteigermesse: „Die kleinen Formate mit dementsprechend niedrigen Preisen laden dazu ein, wirklich nah an sie heranzugehen, sich mit ihnen zu beschäftigen. Dadurch wird ein intensives Kunsterlebnis möglich.“ Pro Galerie wird eine Künstlerin oder ein Künstler ausgestellt, in Ausnahmen dürfen es auch mehrere sein. Wie im Fall der Galerie Gerdsen, die mit Emil Nolde, Horst Janssen, Klaus Fußmann und Anita Rée punkten kann.

„Wir achten darauf, dass dem Publikum ein möglichst guter Überblick geboten wird, zeitlich, aber auch was die Materialität angeht“, so Jarmuschek. Aquarell, Fotografie, Collage, installative Arbeiten seien vertreten. Besonders freue er sich auf den Stand von Galerist Thomas Holthoff, der neben Martin Kippenberger den Hamburger Maler Werner Büttner sowie dessen Ziehtochter Mimi Hocke zeigen wird. Einen spannenden Dialog verspricht auch die Paarung des blankeneser Malers Eduard Bargheer mit dem Schlagzeuger/Künstler Rolf Hans bei Thole Rotermund.

Kunstmesse: Jupiter braucht Lebendigkeit durch kuratorische Führung

„Wir sind sehr daran interessiert, eine Messe von so hoher Qualität in Hamburg zu etablieren“, sagt Ruth Sachse vom Vorstand des Landesverbands Hamburger Galerien. Als Kooperationspartner der Messe hat er die Bespielung der Freiflächen im Jupiter möglich gemacht. Die paper positions seien für Sachse ein perfekter Auftakt für den Kunstherbst, um die Lebendigkeit der Hamburger Galerien- und Künstlerszene sichtbar zu machen. „Das Jupiter braucht eine kuratorische Führung“, sagt die Galeristin, die den Künstler Peter Riek bei der Messe präsentiert, im Hinblick auf die bislang unbelebte Kulturlandschaft an der Mö.

paper positions Hamburg 2022, 29.9.-2.10., Jupiter (U/S Hauptbahnhof), Mönckebergstraße 2-4, Do 18.00-22.00, Fr/Sa 12.00-19.00, So 12.00-18.00, Eintritt 10,-/5,- (erm.), unter 18 J. frei, www.paperpositions.com