Hamburg. In „Mein Lotta-Leben 2“ muss sich die 13-Jährige mit allen Problemen der Pubertät rumschlagen. Eine sympathische Coming-of-Age-Story.

Irgendwie ist Lotta (Meggy Marie Hussong) gerade die Kinoschwester von Alfons Zitterbacke. Wie der Pechvogel spielt die 13-Jährige in der Fortsetzung eines Kinderfilms. Wie der ungeschickte Blondschopf durchlebt sie dabei den Horror, unangenehm aufzufallen, wenn sie etwa eine Schachtel mit Tampons und Binden fallen lässt oder sich beim Geruch eines Camemberts übergeben muss.

Und um das Maß vollzumachen, durchleben beide alle Probleme der Pubertät auf Klassenfahrt, wenn die Hormone in Doppelstockbetten und Essensraum quasi unter besonderer Beobachtung stehen.

Kino Hamburg: Eine sympathischen Coming-of-Age-Story

Anders an „Mein Lotta-Leben 2 – Alles Tschaka mit Alpaka“ ist aber natürlich, dass die Komödie von Martina Plura aus weiblicher Sicht erzählt wird, wenn sich etwa Lotta dem ewigen Werben des süßen, neuen, französischen Mitschülers Rémi (Timothy Scannell) erwehren muss. Der mit dem Camembert! Hach, Franzose halt! Zum Kotzen!

Ja, es gibt heftige Klischees, die der sympathischen Coming-of-Age-Geschichte zuwiderlaufen. Etwa die pinken Gucci-Tussis mit Rollkoffer, Rocker mit Sonnenbrillen, die Plattenbau-Prolls oder die Klassenlehrerin Frau Kackert (!) mit strenger Brille und Gothic-Style, die sich wohl aus Hogwarts in die Idylle von Amrum, wo zwei Alpakas für Rührung sorgen, verlaufen hat.

So weiß man nie, ob man sich über derlei Figuren ärgern oder einfach nur die turbulente Geschichte genießen soll, die mit Smileys, Herzen oder Gewitterwolken nett illustriert, wie sich eine disparate Gruppe zusammenrauft. So viele
Widersprüche! Ein Kreuz mit der Pubertät!

„Mein Lotta-Leben 2“ läuft in den Cinemaxx- und den UCI-Kinos und im Zeise