Hamburg. Internationale Top-Autoren und Autorinnen sprechen unter anderem über Literatur in Zeiten von Krisen und Krieg. Der Vorverkauf läuft.
Lesen ist eine introvertierte Tätigkeit. Lesungen dagegen sind Darbietungen, Spektakel, Interaktion. Während Deutschlands Kulturleben von der Pandemie beherrscht wurde, musste auch das Harbour Front Literaturfestival um jede Veranstaltung ringen. Dieses Jahr, am 8. September, soll es wieder richtig losgehen, heute beginnt der Vorverkauf. Und: Was früher schlicht unter Harbour Front Literaturfestival subsumiert wurde, hat inzwischen mehrere Unterabteilungen, etwa die Reihe Harbour Front Classics.
Das Festival eröffnet Kultursenator Carsten Brosda; an dem Abend sprechen der ukrainische Autor Juri Andruchowytsch und seine Hamburger Kollegin Simone Buchholz über Literatur in Zeiten von Krisen und Krieg. Eva Matthes liest den deutschen Text, wenn der französische Erfolgsautor Edouard Louis mit seinem neuen Roman „Anleitung ein anderer zu werden“ ins Schauspielhaus kommt. Volker Weidermann spricht mit Mithu Sanyal und Florian Illies über „Bücher meines Lebens“, Carolin Emcke und Anke Engelke sinnieren über eigensinnige Frauen.
Literaturfestival: Harbour Front mit prominenten Gästen
Prominent vertreten sind die Vereinigten Staaten: Lauren Groff stellt ihr neues Buch „Matrix“ vor, Jennifer Egan präsentiert „Candy House“, und im dritten Anlauf klappt es endlich, dass der große Autor Richard Ford zu einem Gespräch mit Verena Lueken über sein Lebenswerk anreist.
Zum zweiten Mal nimmt sich die Reihe Harbour Front Future der großen Themen unserer Zeit an, die Schirmherrschaft hat Eckart von Hirschhausen. Zu Gast ist etwa Luisa Neubauer, die als Gesicht der deutschen „Fridays-for-future“-Bewegung Aufsehen erregt hat, mit „Gegen die Ohnmacht. Meine Großmutter, die Politik und ich“. Bereits in die dritte Runde geht die Reihe Harbour Front Sounds, die Begegnung von Literatur und Musik.
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Zu den bunten Formaten gehört die Spoken Poetry Performance „längst fällige verwilderung“ mit Gedichten und Gespinsten der Schweizer Autorin Simone Lappert. Benedict Wells und Thees Ullmann bitten zu dem Abend „Bruce, der Tod und wir“, und der Freigeist und Liedermacher Wolf Biermann widmet sich als Dichter, Sänger und Gitarrist in Personalunion seinem Wahl-Cousin Heinrich Heine.
Natürlich sind wieder acht Debütanten am Start, die Moderation der Salons übernimmt Dora Heldt. Und kein Harbour Front Literaturfestival ohne das berühmte Tüddelband! In diesem Jahr geht der Preis an die Schöpfer des unsterblichen Grüffelo, den Illustratoren Axel Scheffler – einen Hamburger – und die englische Autorin Julia Donaldson.
Harbour Front Literaturfestival 8.9.-22.10. Karten: harbourfront-hamburg.com