Hamburg. Logistik-Unternehmer Kühne will ein neues Opernhaus an der Elbe realisieren. Hamburger Denkmalschützer laufen Sturm gegen die Idee.
Der Hamburger Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne erntet Kritik mit seinem Vorschlag, gemeinsam mit dem österreichischen Elbtower-Investor René Benko für 300 bis 400 Millionen Euro ein neues Opernhaus für Hamburg zu bauen – zumal diese Idee auch den Abriss der bestehenden Staatsoper an der Dammtorstraße offensiv mitdenkt.
Lennart Hellberg und Kristina Sassenscheidt vom Denkmalverein Hamburg zeigen sich empört und verweisen auf das „bedeutende Kulturdenkmal der Nachkriegsmoderne“. „Die Hamburgische Staatsoper genießt international einen sehr guten Ruf, kann auf eine über 300-jährige Geschichte zurückblicken und residiert an traditionsreichem Standort“, so die beiden Denkmalschützer.
Staatsoper Hamburg: Kühnes Idee eines Abrisses „aus der Zeit gefallen“
Die Idee eines Abrisses des 1955 eröffneten Wiederaufbaus des Architekten Gerhard Weber sei ebenso „abwegig wie aus der Zeit gefallen“. Kühne hatte im „Spiegel“ vorgeschlagen, an dieser Stelle ein „modernes Immobilienprojekt“ zu realisieren.
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„Der Senat wäre gut beraten, sich mit diesem Thema nicht weiter zu beschäftigen“, kontern Sassenscheidt und Hellberg. „Der erneute Verlust eines Baudenkmals in städtischem Besitz und die vollkommen überflüssige Verschwendung grauer Energie wären weder zu rechtfertigen noch zu verantworten. Es wird sich bestimmt eine Vielzahl besserer und nachhaltigerer Möglichkeiten finden, 400 Millionen Euro sinnvoll in Kultur zu investieren.“