Hamburg. Elton John zählt zu den größten Stars der Popgeschichte. Bei seiner Abschiedstournee kommt er auch in die Barclays Arena.
Nächstes Jahr soll endgültig Schluss sein. Wenn nichts mehr dazwischen kommt, wird sich Elton John 2023 von der großen Bühne verabschieden. Er wird ein letztes Mal am Klavier Platz nehmen, wie immer auf der linken Seite der Bühne, und Klassiker wie „Bennie And The Jets“ und „Tiny Dancer“ zum Besten geben. Oder „I'm Still Standing“, was mittlerweile wie das Lebensmotto des Musikers wirkt. In Hamburg steht Elton John am 2., 4. und 5. Mai 2023 auf der Bühne der Barclays Arena.
Krankheits- und coronabedingt musste seine Abschiedstournee „Farewell Yellow Brick Road“ bereits mehrfach unterbrochen werden, Auftritte wurden verschoben. Aber wie ein Stehaufmännchen meldet sich Sir Elton, der am Freitag 75 Jahre alt wird, immer wieder zurück.
Elton John steht im Mai 2023 in Hamburg auf der Bühne
Eine Corona-Infektion setzte ihn im Januar nur kurz außer Gefecht. Nach kurzer Pause ging die Tournee weiter, die sogar noch ausgedehnt wurde. In diesem Sommer sind Stadionkonzerte in Frankfurt/Main und Leipzig geplant, im April und Mai 2023 eine Serie von Hallenshows in Hamburg, Berlin und München, wo er dem deutschen Publikum eigentlich schon 2019 Lebewohl gesagt hatte. Seinen voraussichtlich letzten großen Auftritt wird Elton John in Finnland haben.
Auf wenige Musiker trifft die Bezeichnung Pop-Ikone so sehr zu wie auf den Mann, der am 25. März 1947 als Reginald Kenneth Dwight im Londoner Vorort Pinner zur Welt kam. Dass ausgefallene Brillen und bunte Bühnenoutfits eines Tages sein Markenzeichen werden würden und er sich nach dem Ritterschlag der Queen Sir Elton nennen darf, war damals wahrlich noch nicht abzusehen.
- Wie Rock- und Popstars auf Putins Krieg reagieren
- Pearl-Jam-Frontmann rockt mit Elton John und Ringo Starr
- Elton John verschiebt Konzerte in Hamburg erneut
Elton John sang bei Dianas Beerdigung in der Westminster Abbey
Die Jahre von 1970 bis 1976 waren der Höhepunkt seines Schaffens und brachten Albumklassiker wie „Honky Chateau“ mit der Leadsingle „Rocket Man“ hervor – oder „Goodbye Yellow Brick Road“, auf dem „Candle In The Wind“ enthalten war. Die Ballade über Marilyn Monroe nahm er 1997 mit neuem Text als Tribut an die verstorbene Prinzessin Diana, eine enge Freundin, neu auf. Diese Version wurde eine der meistverkauften Singles der Musikgeschichte. Er sang das Lied auch bei Dianas Beerdigung in der Westminster Abbey.
Insgesamt veröffentlichte Elton John in den 70ern unglaubliche zwölf Studioalben, wobei die Qualität gegen Ende des Jahrzehnts, als Taupin immer weniger involviert war, nachließ. Das Discoalbum „Victim Of Love“ geriet 1979 zum Flop. Doch in den 80ern lieferte Elton John trotz schwerer Drogenprobleme weitere Hits mit und ohne Taupin. „Blue Eyes“, „I'm Still Standing“, „Sad Songs (Say So Much)“ oder „Nikita“ laufen auch heute noch regelmäßig im Radio. Der Tod eines Bekannten veranlasste ihn 1990 schließlich zu einem Entzug.
Für „Can You Feel the Love Tonight“ erhielt Elton John einen Oscar
1991 toppte die Neuaufnahme seines Songs „Don't Let The Sun Go Down On Me“, live gesungen im Duett mit George Michael, in vielen Ländern die Charts. Auch der Soundtrack für den Disney-Film „Der König der Löwen“ (1994) wurde ein riesiger Erfolg. Für seinen Song „Can You Feel the Love Tonight“ erhielt Elton John einen Oscar. Die Liste der Auszeichnungen, die er erhalten hat, ist lang und umfasst Grammys, Brit Awards, Golden Globes und den renommierten Ivor Novello Award.
Sein wohl nicht ganz zutreffendes Image als Diva nahm Elton John vor einigen Jahren im Werbespot für einen Schokoriegel aufs Korn. Er mag als Popstar in anderen Sphären schweben und zu den reichsten Musikern der Welt gehören, aber er engagiert sich seit Jahrzehnten für wohltätige Zwecke, insbesondere für die Belange von HIV-Infizierten.
Erst seit 1988 lebt Elton John offen als schwuler Mann
Das Privatleben des Fußballfans, der von 1976 bis 1990 Besitzer des englischen Vereins FC Watford war, ist nicht ganz so bunt wie seine Bühnenshows. 1984 heiratete er seine enge Freundin, die deutsche Tontechnikerin Renate Blauel. „Ich habe mehr als einmal darüber nachgedacht, dass sie alles verkörperte, was ich mir von einer Frau gewünscht hätte, wenn ich heterosexuell wäre“, so John. „Was wäre, wenn ich nur deshalb 14 Jahre mit Männern geschlafen habe, weil ich nicht die richtige Frau gefunden habe? Und was, wenn sie das jetzt ist?“ Sie war es nicht. Die Ehe hielt nur ein paar Jahre.
Erst seit 1988 lebt Elton John offen als schwuler Mann. 1993 fand er sein Glück mit dem kanadischen Filmemacher David Furnish. Das Paar wohnt mit den Söhnen Zachary und Elijah in Los Angeles, es ist seit 2014 verheiratet. Seiner Familie will sich Sir Elton in Zukunft ausgiebig widmen.