Hamburg. Der Hamburger wurde 77 Jahre alt, noch 2019 war er für sein Fernsehdrama “Sieben Stunden“ für einen Grimmepreis nominiert worden.

Sein Werk reicht von Fernsehkrimis bis zum Kinohit „Fleisch ist mein Gemüse“: Der Hamburger Regisseur Christian Görlitz ist tot. Er starb bereits am 10. Januar im Alter von 77 Jahren, wie die Filmproduktionsfirma Odeon Fiction am Montag mitteilte und Medienberichte bestätigte.

Görlitz, geboren 1944 in Hamburg, drehte vor allem fürs Fernsehen, darunter die ZDF-Familienserie „Unsere Hagenbecks“ und Krimireihen wie „Anwalt Abel“, „Bella Block“ oder „Der Kriminalist“, aber auch die Kinderserie „Der kleine Vampir“ (1993) inszenierte er. Für sein Psychokammerspiel „Freier Fall“ mit Florian Martens und Josef Bierbichler erhielt er 1998 den Grimme-Preis in Gold.

"Fleisch ist mein Gemüse" war Görlitz wohl populärster Kinofilm

Görlitz studierte Psychologie und Philosophie in Hamburg sowie Literaturwissenschaften in den USA. Anfang der 1980er Jahre begann er als freier Regisseur und Drehbuchautor zu arbeiten. Für den Kinofilm „Das Ende vom Anfang“ (1981) zeichnete er erstmals als Drehbuchautor (nach der Romanvorlage „Treibjagd“ von Michael Holzner) und zugleich als Regisseur verantwortlich. 2008 drehte Görlitz mit der Tragikomödie „Fleisch ist mein Gemüse“ (Buch und Regie) einen weiteren Kinofilm nach dem autobiografischen Roman von Heinz Strunk.

Sein Fernsehdrama „Sieben Stunden“ über eine Psychotherapeutin (Bibiana Beglau), die einem Sexualstraftäter eine positive Prognose ausstellt und im Hochsicherheitsgefängnis anschließend von dem Mann vergewaltigt wird, wurde 2019 zum Grimme-Preis nominiert.