Hamburg. Karsten Schölermann ist neuer Alleineigentümer des legendären Rockschuppen – das sind seine Zukunftspläne für die Location.

Seit 1974 ist der Musikclub Logo an der Grindelallee Hamburgs lautester „Schuhkarton“, der auf seiner von markanten Pfosten gestützten Bühne ungezählte Stars am Anfang ihrer Karriere präsentierte. Von Udo Lindenberg über Rammstein und Oasis bis zu den Beatsteaks. In den vergangenen Jahren warfen diverse Grundstücksinvestoren ein Auge auf das Areal in bester Lage und auch die Corona-Krise setzt dem Club wie allen Hamburger Livemusikbühnen hart zu.

Dennoch hat das Logo „Bestandschutz“, wie der neue Alleineigentümer Karsten Schölermann verspricht, der auch das Knust am Neuen Kamp betreibt und als politischer Sprecher der LiveKomm bundesweit die Interessen der Musikspielstätten vermittelt.

Musikclub Hamburg: Schölermann verspricht, das Logo zu erhalten

Schölermann teilte sich seit Januar 1994 Grundstück und Musikclub mit Eberhard Gugel sowie Ursula Morris, die jetzt ihre Anteile für eine ungenannte Summe an Schölermann verkauft haben. „Am Ende hatte der Betrieb des Logo für mich nichts mehr mit Sex, Drugs und Rock’n’Roll zu tun, sondern war ein ermüdender Kampf gegen die Windmühlen der Bürokratie“, teilte Gugel mit.

Für Schölermann hingegen ist das Logo das, was das CBGB für New York war: „Es ist sowohl ein musikhistorisch und kulturell bedeutender Ort mit einzigartiger Vergangenheit, aber auch Keimzelle für den Rock’n’Roll der Zukunft“, sagt er dem Abendblatt. „Außerdem ist das Logo aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Glücksfall. Als Eigentümer muss ich nur eine geringe Miete verlangen und die laufenden Kosten sind übersichtlich.“

„Das Logo wird auch Experimente wagen“

Den Clubbetrieb stemmen wird zukünftig die Logo Concerts GmbH. Die Geschäftsführenden sind der langjährige Booker Chris August, der weiterhin das Programm gestaltet, und Lea Goltz, die im Logo ausgebildet wurde und die kaufmännischen Aufgaben übernimmt. „Das Logo wird weiterhin ein Rockschuppen bleiben, aber auch Experimente wagen“, sagt Schölermann. Die Wiedereröffnung mit Monsters of Liedermaching am 7. Januar und alle Konzerte dieses Monats wurden allerdings pandemiebedingt verschoben. Warten statt Rocken.