Hamburg. Mit dem „ZDF Magazin Royale“-Comedian lachen oder Konzerten lauschen – hier sind Hamburgs beste Termine, für die es noch Karten gibt.
Es ist ja nicht so, dass in Hamburg kurz vor Weihnachten nichts mehr los ist. Mal sehen, wie der queere kanadisch-berlinerische Comedian Daniel-Ryan Spaulding in Hamburg klarkommt. Die Symphoniker Hamburg wollen es am ersten Weihnachtstag dagegen nachdenklich und beschwingt angehen. Die Kulturtipps der Woche.
Kulturtipps in Hamburg: Daniel-Ryan Spaulding
Wer wie der queere Komödiant Daniel-Ryan Spaulding in Vancouver aufgewachsen ist und eine Zeit lang in Amsterdam lebte, sollte eigentlich auch mit Berlin klarkommen. Hipster und Druffis und beides zugleich gibt es in allen Städten mehr als genug. Dennoch waren die Eindrücke, die Spaulding an der Spree sammelte, noch mal eine ganz eigene Hausnummer.
Wer seine Webserie „It’s Berlin!“ oder seine Auftritte im „ZDF Magazin Royale“ kennt und mehr braucht: Am 18. Dezember kommt er nach Hamburg in den Stage Club. Mal sehen, was ihm an der Elbe auffällt, und ob ihn das zu einem weiteren Umzug – und Bühnenprogramm – inspiriert?
Daniel-Ryan Spaulding Sa 18.12., 20.00., Stage Club (S Holstenstraße), Stresemannstraße 163, 2G, Karten zu 23,80 Euro im Vorverkauf
St. Pauli Theater: „Heilig Abend“ im Spielplan
Als kongenial agierendes Duo haben Barbara Auer und Johann von Bülow 2020 gemeinsam den Rolf Mares Theaterpreis für ihre intensive Darstellung in „Heilig Abend“ am St. Pauli Theater bekommen. Sehr verdient! Aber Ulrich Wallers kurzweilige Inszenierung des klugen Wortgefechts von Bestsellerautor Daniel Kehlmann hat noch eine dritte Hauptrolle zu bieten, die Besetzung steht sogar schon im Untertitel: „Ein Stück für zwei Schauspieler und eine Uhr“.
Ein Polizist und eine Professorin, die einander umschleichen, während die Zeit unaufhörlich läuft. Geht am Ende eine Bombe hoch? Ist jemand verdächtig – und wenn ja, weshalb genau? Wie Auer und von Bülow sich in diesen von Kehlmann raffiniert komponierten Schlagabtausch begeben, wie sie nebenbei persönliche Grenzen, gesellschaftliche Werte und Ideologien verhandeln, das war zur Premiere im noch unschuldigen Theater-Januar 2020 ein echtes Fest. Jetzt steht die Produktion wieder im Spielplan des St. Pauli Theaters – dieser „Heilig Abend“ ist auf ganzer Linie empfehlenswert.
„Heilig Abend“ Sa/So 18./19.12., 20.30 Uhr, sowie Di/Mi 21./22.12., 20.00, St. Pauli Theater (S Reeperbahn/U St. Pauli), Spielbudenplatz, Karten ab 39,90 Euro unter st-pauli-theater.de
Kino in Hamburg: Komödien und Dramen im Magazin
Was tun, am Tag vor Heiligabend? Das Magazin-Filmkunsttheater wüsste da etwas und zeigt ab dem Donnerstag gleich acht Filme, die das Warten aufs Christkind verkürzen können Dabei sind unter anderem die Komödie „À la carte! Freiheit geht durch den Magen“, die Komödie „Contra“, das Drama „The French Dispatch“ und die Komödie „Der Engel, der seine Harfe versetzte“.
Magazin (U Lattenkamp), Fiefstücken 8a, Karten 9,-, T. 511 39 20; magazinfilmkunst.de
„Auch Santa war ein Auswanderer“ in der BallinStadt
Über die geografische Herkunft des Weihnachtsmannes lässt sich vortrefflich streiten: Die einen meinen, dass der dicke Mann im roten Mantel und mit Rauschebart aus Finnland stammt, die anderen verorten ihn in der Türkei etc. Was aber die wenigsten wissen und nun durch eine Ausstellung in der BallinStadt geklärt sein dürfte: Santa Claus, so wie ihn Millionen Kinder in den USA kennen, stammt aus der Feder eines deutschen Auswanderers, des Karikaturisten Thomas Nast, dessen Familie im 19. Jahrhundert emigrierte.
Die Ausstellung „Auch Santa war ein Auswanderer“ im Foyer des Museums präsentiert viele seiner Originalzeichnungen, Kupferstiche rund um Santa, den Heiligabend und weihnachtliche Bräuche – eine schöne Einstimmung aufs Fest.
Außerdem gibt es spannende Geschichten rund um die Familie Nast, die 1846 von Landau über Paris und Le Havre nach New York reiste. Dort angekommen, avancierte Thomas Nast zu einem bedeutenden Karikaturisten, der nicht nur den amerikanischen Weihnachtsmann erfand, sondern auch sechs US-Präsidentschaftswahlen zeichnerisch und humorig begleitete. Die Sonderausstellung ist im Eintrittsgeld zum Museum enthalten.
„Auch Santa war ein Auswanderer“ bis 31.12., BallinStadt (S Veddel), Veddeler Bogen 2, Mi–So 10.00–16.30, Eintritt 13,-/11,- (ermäßigt), 7,- (Kinder 5-12 J.), www.ballinstadt.de
Reise in die Vergangenheit im Metropolis-Kino
,,Blick ins Archiv Spezial: Kurzfilme von vor 100 Jahren“: Diese kinematografische Zeitreise bietet am Dienstag das Metropolis-Kino. Unter dem Motto ,,Kurzfilme von vor 100 Jahren“ werden Schätze aus dem Archiv der Kinemathek Hamburg präsentiert.
Es geht also zurück ins Jahr 1921 und somit in die Stummfilmzeit. Das 90-minütige Programm gestaltet sich als eine bunte Mischung, vom Slapstick bis hin zum deutschen Experimentalfilm. Neben weltberühmten Komikern wie Charlie Chaplin und Buster Keaton werden auch deutsche Künstler wie der Schauspieler Hans Richter zu sehen sein.
Insofern gibt es für Filmbegeisterte die seltene Möglichkeit, die Stummfilmzeit einmal wieder auf der großen Leinwand zu erleben. Die Veranstaltung findet unter den derzeit geltenden 2G-Regeln statt.
,,Blick ins Archiv: Kurzfilme von vor 100 Jahren“ Di 21.12., 19.00, Metropolis-Kino, (U-Bahn Gänsemarkt), Kleine Theaterstraße 10, 2G, Karten ab 5,- im Vorverkauf
Franz-Schubert-Chor Hamburg & Anna Depenbusch
Weihnachten ist das Fest der Liebe, und die Hamburger Sängerin und Pianistin Anna Depenbusch kennt sich sehr gut mit der Liebe und ihren Nebenwirkungen aus, wie man in ihren pointierten Liedern, zum Beispiel auf ihrem tatsächlich in Echtzeit aufgenommenen aktuellen Album „Echtzeit“ (2020), hören kann.
Am 18. Dezember singt sie in der Laeiszhalle bei einer ganz besonderen Zusammenarbeit nicht nur ihre Songs, sondern auch Weihnachtslieder aus aller Welt. Begleitet wird das Programm vom Franz-Schubert-Chor Hamburg und Horst Liebenau am Klavier. Die musikalische Leitung hat Christiane Hrasky.
Franz-Schubert-Chor Hamburg & Anna Depenbusch Sa 18.12., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, 2G, Karten ab 13,10 Euro im Vorverkauf
Musical- Highlight: „We Will Rock You“
Vor bald 20 Jahren entwickelte Ben Elton zusammen mit Queen-Gitarrist Brian May und Schlagzeuger Roger Taylor das Musical „We Will Rock You“, und schnell wunderte man sich, warum diese Idee nicht viel früher aufkam. Denn an theatralischem Pathos und Drama, an Liebe und Hingabe und auch Humor hat das Repertoire der britischen Rocklegende genug zu bieten.
Um die Lieder von „Innuendo“ und „Radio Gaga“ über „Hammer To Fall“ und „Don’t Stop Me Now“ bis zu „Bohemian Rhapsody“ entspannt sich eine fantastische Geschichte in einer Zukunft, in der Rockmusik in Vergessenheit geraten ist. Vom 21. bis zum 26. Dezember (außer zu Heiligabend) macht „We Will Rock You“ in der Hamburger Barclays Arena Station. „God Save The Queen“, denn „We Are The Champions“.
„We Will Rock You“ Di 21.12. bis So 26.12., Di–Do 19.30, Sa 14.30, 19.30, So 13.00, 18.00, Barclays Arena (S Stellingen + Bus 380), Sylvesterallee 10, 2G, Karten ab 49,80 Euro im Vorverkauf
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Abaton: Jasmin Tabatabai und Lilli Thalgott
Gleich mit zwei besonderen Veranstaltungen lockt das Abaton seine Besucher. Am Sonntag kommt Schauspielerin Jasmin Tabatabai ins Kino, um den Film „Mitra“ von Kaweh Modiri vorzustellen.
Das Drama erzählt von einer Frau aus dem Iran, die 37 Jahre nach der Hinrichtung ihrer Tochter die Frau wiedertrifft, die sie für den Tod ihres Kindes verantwortlich macht. Tabatabai spielt in dem Film die Hauptrolle. Am kürzesten Tag des Jahres wird dann der Kurzfilm gefeiert.
Maike Mia Höhne von der Kurzfilmagentur bringt Filmemacherin Lilli Thalgott mit, um mit ihr über ihre Arbeit zu sprechen. Wahrscheinlich kurz.
„Mitra“ So 19.12., 17.00
„Arte Kurzfilmnacht: Animation Expanded“ Di 21.12., 19.00, Abaton (Bus 4, 5), Allende-Platz 3, Karten 9,- unter T. 41 320 320; www.abaton.de
Konzert der Symphoniker Hamburg in der Laeizhalle
Mit einem Weihnachtskonzert läuten die Symphoniker Hamburg ihren Jahreswechsel ein, den sie am 25. Dezember festlich, nachdenklich und beschwingt im Großen Saal der Laeiszhalle begehen wollen. Konzertmeister Adrian Iliescu präsentiert ein Violinkonzert von Fritz Kreisler, Edvard Griegs „Aus Holbergs Zeit“ sowie die „Jupiter-Symphonie“ von Wolfgang Amadeus Mozart.
„Weihnachtskonzert“ Sa 25.12., 18.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, 2G, Karten ab 9.- bis 49,- im Vorverkauf; www.elbphilharmonie.de