Hamburg. Die Verkaufsmesse BuchDruckKunst findet an diesem Wochenende im Museum der Arbeit statt. Hamburger zum Staunen und Kaufen eingeladen.

„Kunst existiert, weil das Leben nicht genug ist.“ Das Bonmot des brasilianischen Dichters Ferreira Gullar könnte nicht passender sein für diese Zeit, die lange geprägt und gebeutelt war durch ein Fehlen von Ausstellung und kreativem Austausch.

Dass viele Künstlerinnen und Künstler dieser Zwangspause getrotzt haben und umso produktiver waren, zeigt die Messe BuchDruckKunst, die nun, nach einjähriger Corona-Pause und mit terminlicher Verzögerung in diesem Jahr, erstmals wieder und noch viel größer als bisher im Museum der Arbeit Erlesenes auf Papier präsentiert und zum Staunen und Kaufen rund um den Buchdruck lädt.

Messe BuchDruckKunst: 60 Aussteller

Es sind 60 Ausstellerinnen und Aussteller, die mit traditionellen wie neuen Druckverfahren arbeiten, die Unikate, Malbücher und Objekte herstellen. Dazu gehört Tita do Rêgo Silva, die in der Koppel auf St. Georg arbeitet, seit 20 Jahren Teilnehmerin der Messe ist und in diesem Jahr „Quotes of Art“, ein wunderschön illustriertes Buch mit Zitaten berühmter Künstlerinnen und Künstler wie Frida Kahlo oder William Kentridge, aber auch unbekannten Künstlersprüchen in liebevoller Handarbeit vorstellt (auch das oben genannte Zitat stammt aus ihrem Buch): „Schneiden und drucken, wieder schneiden und drucken, für jede Farbe ein Mal schneiden und drucken“, so beschreibt die Brasilianerin diese „harte, aber lohnende Arbeit“.

Ehrenamtliche des grafischen Gewerbes zeigen die hohe Schule der „Schwarzen Kunst“ in den Disziplinen Hand- und Maschinensatz, Radierung, Lithografie und Buchdruck. Anhand eines funktionstüchtigen Modells einer Zeitungsrotationsmaschine kann der Hoch- und Tiefdruck veranschaulicht werden – Besucherinnen und Besucher dürfen übrigens auch mit Hand anlegen.

Vorführung der historischen Holzletternfräse

Ein besonderer Höhepunkt wird die Vorführung der historischen Holzletternfräse sein, mit der man Buchstaben in verschiedenen Größen auf Plakate druckt, so auch beim „Bücherparadies“-Plakat des auf der Messe vertretenen Künstlers Rainer Ehrt, das die BuchDruckKunst bewirbt. Es zeigt Adam und Eva in die Buchlektüre vertieft, und selbst die Schlange kann dem nicht widerstehen.

Zum ersten Mal dabei sind Objekte der Begierde mit ausgeklügelten Buchprojekten, die Macher von Nightcloudpaper aus Italien, die vor Publikum Büttenpapier von Hand schöpfen, außerdem Redfoxpress aus Irland und Despalles Editions aus Paris/Mainz. Ja, man kann mitten im September schon sehr wohl an Weihnachtsgeschenke denken. Die BuchDruckKunst-Messe ist dafür eine ideale Gelegenheit.

BuchDruckKunst, Museum der Arbeit

(U/S Barmbek), Wiesendamm 3, Fr 24.9. 17.00–22.00, Eintritt 9,-; Sa 25.9., 10.00–18.00, So 10.00–17.00, Eintritt jeweils 12,-/9,- (erm.), www.shmh.de