Hamburg. Das Programm des SHMF zeigt, was künstlerisch geht, wenn eigentlich nichts geht – Programm, Künstler und Specials hier.

Mag sein, dass wir allmählich wieder zu einer Art Alltag zurückkehren können – immer schön auf Abstand. Für die Kunst aber gilt das nicht. Es hat Wochen gedauert, bis den Musikern, Tänzern, Theaterleuten zu dämmern begann, was es bedeutet, wenn etwas elementar Menschliches unter Verdacht gerät: das Miteinander.

Manche sind noch schockstarr, andere versuchen, dieses Miteinander ins Internet zu retten. Und wieder andere – krempeln in der Corona-Krise die Ärmel hoch. Das Schleswig-Holstein Musik Festival hat seine 2020er-Ausgabe abgesagt. Und gefragt: Wenn nichts geht, was geht denn dann vielleicht doch? „Sommer der Möglichkeiten“ nennt sich der Blumenstrauß an Programmen und Formaten, der von der Kreativität und Beharrlichkeit der Beteiligten zeugt.

Schleswig-Holstein Musik Festival 2020: Programm, Konzerte, Musiker

„So live wie möglich, so digital wie nötig“, könnte das Motto lauten. Ab dem 5. Juli finden acht Wochen lang zwischen Waterkant und Bildschirm rund 100 Veranstaltungen statt. Zusätzlich zu den Übertragungen in Fernsehen, Internet und Radio soll, wo immer möglich, Publikum live dabei sein können. Weil die Planung so kurzfristig ist, ist wegen der Details zu Sendeterminen, Daten, Orten und Tickets ein Blick auf die tagesaktuelle Website www.shmf.de/sommer unabdingbar.

Die Eckpfeiler des Programms sind erhalten: Der diesjährige Porträtkünstler, der Harfenist Xavier de Maistre, gibt eine Reihe von Konzerten, die Komponisten-Retrospektive widmet sich Carl Nielsen. Mit dabei sind der ­Dirigent Christoph Eschenbach, der Geiger Daniel Hope, der Cellist Mischa Maisky und frühere Porträtkünstler. Viele Solisten kehren immer wieder zum Festival zurück. Diese Verbundenheit bekommt in diesem besonderen Jahr ein ganz besonderes Gewicht.