Hamburg . Die mit viel Liebe inszenierten Weihnachtsmärchen bringen nicht nur Kindern Freude. Infos zu Hamburger Stücken.
Es weihnachtet wieder auf Hamburgs Bühnen. Egal ob Stadt- oder Privattheater, die Theatermacher lassen sich einiges einfallen. Schließlich gilt es, mit viel Fantasie das jüngste – und mitunter kritischste – Publikum zu umwerben. Die Märchenbesucher von heute sind bekanntlich die Theaterbesucher von morgen. Vom klassischen Märchen der Gebrüder Grimm bis zum abenteuerlichen Fantasyspektakel ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Am Ende zählt noch immer eine gut inszenierte Geschichte. Und die ist häufig opulent ausgestattet, mit tollen Action-Szenen, mit Live-Musik, viel Humor und Lebensklugheit. Das begeistert nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Der Vorverkauf ist bereits angelaufen.
Robin Hood
Regisseur Markus Bothe ist für seine feinen Zugriffe auf Kinder- und Jugendklassiker bekannt. Am Schauspielhaus wird sein Erfolgsstück „Robin Hood“, für das er gemeinsam mit Nora Khuon auch die Fassung entwickelte, wiederaufgenommen.
Und da ist manches anders. Vor allem ist Robin Hood mit Tabitha Frehner ein unerschrockenes Mädchen, das Haltung für die Ausgegrenzten zeigt. Eine tolle Holzkonstruktion ist mal Königshof, mal finsterer Wald, in den sich Robin Hood flüchtet und wo sie zum Glück auf die richtige Bande stößt, die mit ihr alle Kämpfe durchsteht. Das kommt aber sehr verspielt und nicht belehrend daher.
„Robin Hood“ 5.12. bis 17.12., Schauspielhaus, Kirchenallee 39, für Kinder ab acht Jahren, Karten 9 bis 31 Euro unter T. 24 87 13; www.schauspielhaus.de
Das kleine Gespenst
Die Klassiker von Otfried Preußler zählen zu den schönsten Leseerfahrungen, die einem die Kindheit bescheren kann. Ziemlich sicher dürfte auch die nächste Generation dem Zauber seiner Geschichten erliegen. Ganz vorne steht „Das kleine Gespenst“. Das überaus liebenswürdige Wesen ist – wie bei Gespenstern üblich – auf Aktivitäten bei Nacht festgelegt.
Nun will es aber einmal bei Tage die Burg Eulenstein besuchen. Die gut gemeinten Warnungen von Schuhu dem Uhu überhört es kurzerhand. In schwarz gefärbtem Gewand durchstreift es die Welt bei Tageslicht und richtet dabei allerlei Chaos an. Hans Schernthaner inszeniert das Märchen aufwendig mit viel Musik.
„Das kleine Gespenst“ 28.11.2019 bis 13.1.2020 Altonaer Theater, Museumstraße 17, für Kinder ab fünf Jahren, Karten 10 bis 20 Euro unter T. 39 90 58 70; www.altonaer-theater.de
Hans im Glück
Wer wünscht sich das nicht: Glück. Hartmut Uhlemann inszeniert mit „Hans im Glück“ erneut einen Klassiker nach den Brüdern Grimm am Ernst Deutsch Theater. Der fleißige Hans heuert in einem Kontor in der Speicherstadt an.
Eines Tages will er trotzdem nach Hause, doch das ist weit weg und verspricht einige Abenteuer. Im Gepäck trägt er einen ordentlichen Klumpen Gold als Lohn. Die Wanderschaft bringt schöne Begegnungen mit verrückten Tieren. Märchenhaft mit Handpuppen und vielen Liedern.
„Hans im Glück“ 24.11. bis 23.12., Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, für Kinder ab vier Jahren, Karten 10 bis 18 Euro unter T. 22 70 14 20; www.ernst-deutsch-theater.de
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
In ihrem Roman „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ lässt Cornelia Funke Niklas Julebukk während eines Gewitters samt Wohnwagen zur Erde stürzen. Tatsächlich entpuppt er sich als einer der letzten echten Weihnachtsmänner, doch das gilt es zu verteidigen.
Mit Kobold und Engel nimmt Julebukk den Kampf gegen seinen Feind auf. Frauke Thieleckes fantasievolle Inszenierung ist erneut an den Kammerspielen zu sehen.
„Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ 27.11. bis 18.12., Hamburger Kammerspiele, Hartungstraße 9-11, für Kinder ab acht Jahren, Karten 18 bis 22 Euro unter T. 413 34 40; hamburger-kammerspiele.de
Die kleine Meerjungfrau
Das Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen zählt zu den schönsten, bewegendsten überhaupt. Wenn sich allerdings Christian Berg an den Stoff macht, kommt dabei oft etwas anderes heraus. Mit dem Untertitel „Das große Blubbern“ lädt Berg zu einem Familienmusical mit Klängen von Jan Christof Scheibe.
Die Geschichte ist nicht ohne, als Heranwachsende wagt sich die Meerjungfrau an den Strand und entdeckt die Liebe, die sie eventuell vor der Verdammnis retten kann. Sicher ist, hier geht das Märchen gut aus.
„Die kleine Meerjungfrau“ 22.11. bis 29.12., Komödie Winterhude, Hudtwalckerstr. 13, für Kinder ab 4 J., Karten 14,40 bis 19,90 unter T. 48 06 80 80; www.komoedie-hamburg.de
Der Zauberer von OZ
Das Kinderbuch „Der Zauberer von Oz“ von Lyman Frank Baum ist mindestens so beliebt wie Grimm und Andersen. Mit viel Musik inszeniert Ayla Yeginer die abenteuerliche Geschichte des Mädchens Dorothy, das bei Onkel und Tante auf einer Farm lebt und von einem Sturm samt ihrem treuen Hund Toto weggeweht wird.
Das Duo landet im Märchenreich Oz bei konkurrierenden Hexen und muss den Zauberer um Hilfe bitten. Wie gut, dass der Blechmann, die Vogelscheuche und sogar ein Löwe ihr dabei helfen.
„Der Zauberer von Oz“ 23.11. bis 29.12., Ohnsorg Theater, Heidi-Kabel-Platz 1, für Kinder ab vier Jahren, Karten 19,04 bis 22,40 unter T. 35 08 03 21; www.ohnsorg.de
Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete
Am Schmidt Theater wird Otfried Preußlers Räuber-Klassiker mit Material aus dem vierten Roman als fröhliches Musical weitergesponnen in: „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“. Hotzenplotz ist ausgebrochen und hat der Großmutter eine Pilzsuppe weggegessen.
Das geht Kasperl und Seppl zu weit. Diesmal wollen sie den Räuber zum Mond schießen. Komponist Martin Lingnau, Autor Wolfgang Adenberg und Regisseurin Carolin Spieß sorgen für eine heiter-musikalische Verbrecherjagd.
„Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ 26.10. bis 12.1.2020, Schmidt Theater, Spielbudenplatz 24/25, für Kinder ab fünf Jahren, Karten 13,20 bis 29,70 unter T. 31 77 88 99; www.tivoli.de
Das Sams - Eine Woche voller Samstage
Der liebenswerte rothaarige Kobold, „Das Sams“, treibt im St. Pauli Theater sein Unwesen. Der Held des Kinderbuchklassikers von Paul Maar erlebt „Eine Woche voller Samstage“ in einem beschwingten Musical mit viel Live-Musik von Rainer Bielfeldt.
Das Sams ist recht eigen, außerdem chaotisch, dennoch findet es in dem eher ängstlich-steifen Herrn Taschenbier einen wahren Freund und Ziehvater. Der lernt nach allerlei gemeinsam durchlittenen Abenteuern und Turbulenzen die Vorzüge eines Sams zu schätzen. Felix Bachmann übernimmt die Regie.
„Das Sams – Eine Woche voller Samstage“ 17.11. bis 22.12., St. Pauli Theater, Spielbudenplatz 29/30, für Kinder ab vier Jahren, Karten 10,90 bis 25,90 unter T. 47 11 06 66; www.st-pauli-theater.de
Die rote Zora
Die Inszenierung des Jugendbuchklassikers „Die Rote Zora“ von Kurt Held geht nun schon in ihr drittes Jahr im Thalia Theater. Ensemble-Neuzugang Toini Ruhnke glänzt in der Rolle des rothaarigen Teenagers, der mangels Zuhause und fürsorglicher Eltern eine Ersatzfamilie in einer Bande findet.
Kurt Held hat das Buch zur Zeit des Zweiten Weltkrieges angesiedelt, doch seine Inhalte haben eine zeitlose Aktualität. Thomas Birkmeir bringt den Stoff mit einem spielfreudigen jungen Ensemble auf die Bühne.
„Die rote Zora“ 28.11.2019 bis 1.1.2020, Thalia Theater, Alstertor, für Kinder ab zehn Jahren, Karten 7 bis 31 Euro unter T. 32 81 44 44; www.thalia-theater.de
Ronja Räubertochter
Zu den kraftvollen Mädchenfiguren auf Hamburgs Bühnen gesellt sich Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ im Theater für Kinder. In einer Bearbeitung von Barbara Hass erzählt die Inszenierung die Geschichte von den verfeindeten Räuberbanden im Wald, die sich schließlich zum gemeinsamen Gewinn zusammentun.
Das Weihnachtsstück wird in der musikalischen Bearbeitung von Tjaard Kirsch und in der Regie von Sascha Mink besonders fantasievoll und musikalisch gestaltet.
„Ronja Räubertochter“ 16.11.2019 bis 2.2.2019, Theater für Kinder, Max-Brauer-Allee 76, für Kinder ab sechs Jahren, Karten 14,50 bis 18,50 Euro unter T. 38 25 38; www.kindertheater.alleetheater.de