Hamburg. Das älteste Off-Theater Hamburgs soll umfassend modernisiert und barrierefrei umgebaut werden. Was genau geplant ist.

Wenn das Monsun Theater Ende August mit dem dritten inklusiven „Aussicht“-Festival in die neue Saison startet, wird es für Rollstuhlfahrer ohne Hilfe nicht möglich sein, den The­atersaal durch den schmalen Gang und die steile Treppe zu erreichen. Doch das könnte sich schon bald ändern. Das traditionelle Ottenser Privattheater – es ist das älteste Off-Theater Hamburgs – soll im Frühjahr 2020 umfassend modernisiert und im Zuge dessen auch barrierefrei umgebaut werden. Rechtzeitig zum 40. Jubiläum am 16. September 2020 soll es in neuem Glanz erstrahlen.

Die Notwendigkeit sieht nicht nur die Theaterleiterin Françoise Hüsges, die das Haus in den Jahren ihrer Intendanz stetig weiter professionalisiert, stärker für die Freie Szene erschlossen und auch international neu aufgestellt hat. Auch die Politik hat das erkannt. Für die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen steht, neben der Förderung des Monsun Theaters als kulturellem Ort für den Stadtteil und darüber hinaus, vor allem „Inklusion und Partizipation“ auf dem Plan.

Grundlegender Umbau

Die vom Architekten Florian Köhler für das Planungsbüro Köhler erarbeiteten Pläne sehen einen grundlegenden Umbau des Hauses und eine Umnutzung verschiedener bislang suboptimal gelegener Räume vor. Eine großzügige Außentreppe soll künftig einen direkten Zugang schaffen, flankiert von einem Außenaufzug, sodass das Theater von allen Besuchern durch einen Eingang von einer Außenterrasse aus betreten werden kann. Räume, die derzeit hinter der Zuschauertribüne liegen, dazu eine winzige Künstlergarderobe, werden zu einem großzügigeren Foyer geöffnet.

Von dort aus erschließen sich dann eine Garderobe, eine kleine Bar mit Küche und ein verkleinertes Büro. Das derzeitige Büro wird zu einer Künstlergarderobe, Lager- und Werkstatträumen umgebaut, die den Schauspielern und Tänzern endlich einen direkten Zugang auf die Bühne ermöglicht.

Saal wird tiefergelegt

Auch im Erdgeschoss gibt es Veränderungen. So soll der Saal, der bislang als Spielstätte wegen der zu niedrigen Decke kaum genutzt werden kann, einige Zentimeter tiefergelegt werden und künftig – barrierefrei – als Probenraum und für kleinere Produktionen zur Verfügung stehen. Ebenfalls erneuert werden sollen die Toiletten.

Umsetzen wollen diese Pläne die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen. In der nächsten Bürgerschaftssitzung sollen für das Monsun Theater 700.000 Euro aus dem Sanierungsfonds bewilligt werden. Die Bezirksversammlung Altona hat bereits weitere 120.000 Euro zugesagt, das Theater selbst will zusätzliche 150.000 Euro aufbringen.

Gute Aussichten also für das Monsun Theater. Auch der Mietvertrag wurde soeben für mindestens 35 Jahre zu moderaten Konditionen verlängert.

„Aussicht“-Festival 28. bis 31.8. Monsun Theater, Friedensallee 20, T. 0180/60 50 400