Hamburg. Für „On Her Shoulders“ hat Alexandria Bombach die Jesidin Nadia Murad begleitet. Filmfest Hamburg vergibt weitere Preise.

Ein Dokumentarfilm über die frisch gekürte Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad hat beim Hamburger Filmfest eine Auszeichnung erhalten. Für „On Her Shoulders“ hatte Alexandria Bombach die Jesidin Murad begleitet, die den Terror des IS überlebt hat und darüber der Welt berichtet.

Mit dem Preis „Der Politische Film“ der Friedrich-Ebert-Stiftung sind 5000 Euro verbunden. Die Auszeichnung und weitere Preise wurden zum Filmfest-Abschluss am Sonnabend vergeben.

Preis der Filmkritiker für Guillaume Senez

Der undotierte Preis der Filmkritik ging an „Unsere Kämpfe“ von Guillaume Senez. Eindringlich, berührend und zugleich unsentimental erzähle der belgische Regisseur von der alltäglichen Angst vor dem gesellschaftlichen Absturz, heißt es in der Begründung der Jury.

Den mit 5000 Euro dotierten Art Cinema Award des Internationalen Verbandes der Filmkunsttheater bekam „Gegen den Strom“ von Benedikt Erlingsson. Im Mittelpunkt steht die 50-jährige Halla: Sie engagiert sich liebevoll für ihren Chor - und sie führt Anschläge auf die Stromversorgung aus, um eine wirtschaftliche Ausbeutung ihres Landes zu verhindern.

„Wir können mit rund 43.000 Besuchern erneut an das sehr gute Vorjahresergebnis anknüpfen und einen leichten Besucherzuwachs verzeichnen“, bilanzierte Festivalleiter Albert Wiederspiel. Der mit 5000 Euro dotierte NDR-Nachwuchspreis für Langfilmdebüts oder zweite Regiearbeiten ging an Andréa Bescond und Eric Métayer für den Film „Little Tickles“. Er erzählt die Geschichte einer Frau, die im Tanz traumatische Erlebnisse ihrer Misshandlungen als achtjähriges Mädchen verarbeitet.

Der mit 10.000 Euro dotierte „Sichtwechsel“-Filmpreis, gestiftet vom Auswärtigen Amt, geht an Philippe Faucon für den Film „Amin“ über einen in Frankreich arbeitenden Senegalesen. Die Gesamthöhe aller Preisgelder während dieses Festivals gab der Veranstalter mit 125.000 Euro an.