Hamburg. Der frühere Intendant des Deutschen Schauspielhauses ist tot. Bogdanov prägte das Theaterleben in Hamburg über viele Jahre.
Michael Bogdanov, obwohl in London geboren, verstand sich als Waliser. Er lebte in Cardiff und in Hamburg-Ottensen – aber wirklich zu Hause war er vor allem am Theater. Und da war Bogdanov auch – nicht ausschließlich, aber vor allem zuletzt - ein Hamburger Theatermacher. Er prägte das Theaterleben der Hansestadt über viele Jahre und kannte tatsächlich die meisten Bühnen dieser Stadt, am intensivsten aber wohl jene an der Kirchenallee, die er selbst von 1988 an als Intendant und Nachfolger von Peter Zadek leitete – bis er 1991, nach heftigem Streit mit dem damaligen Kultursenator Ingo von Münch, schließlich zurücktrat.
Bogdanov eröffnete das neue Ohnsorg-Theater
Er gehörte zur Spezies des Regie führenden Intendanten und inszenierte dort unter anderem einen „ Hamlet“, in dem Ulrich Tukur die Hauptrolle spielte. Bogdanov arbeitete für die Bühne und den Film, er inszenierte am Altonaer Theater und an den Kammerspielen, mit deren Intendanten Axel Schneider ihn eine langjährige sehr freundschaftliche Arbeitsbeziehung verband, inszenierte am St. Pauli Theater und an der Hamburger Kammeroper und eröffnete das neue Ohnsorg-Theater am Heidi-Kabel-Platz mit einem plattdeutschen „Sommernachtstraum“.
2007 erhielt er für seine Produktion „Warten auf Godot“ an den Kammerspielen den Rolf-Mares-Preis. Shakespeare war Bogdanov besonders verbunden, 1986 gründete er, gemeinsam mit dem Schauspieler Michael Pennington, die English Shakespeare Company, zuvor hatte er bereits bei der renommierten Royal Shakespeare Company gearbeitet.
Michael Bogdanov starb im Alter von 78 Jahren am Ostersonntag in Griechenland.