Hamburg. Festival lockt 38.000 Popfans und Fachbesucher nach St. Pauli. Ein Höhepunkt war die Verleihung des ersten „Anchor Award“.
Mit Electro- und Hip-Hop-Beats von Nobodys Face aus Berlin in der Prinzenbar und einem erneuten Besucherrekord endete am Sonnabend das elfte Reeperbahn Festival. 38.000 Besucher (2015: 34.000) – vom Hamburger Konzertfan bis zu internationalen Fachbesuchern der Pop- und IT-Branche – sahen mehr als 400 Konzerte und Veranstaltungen in 80 Clubs, Bars, Theatern und auf Freilichtbühnen zwischen Spielbudenplatz und Feldstraße.
Höhepunkt war am Sonnabend die Verleihung des ersten „Anchor Award“ für den besten Nachwuchskünstler im St. Pauli Theater. Die hochkarätig besetzte Jury mit dem David-Bowie-Produzenten Tony Visconti, Ex-MTV-Moderator Ray Cokes, den Sängerinnen Y’Akoto, Anna Ternheim und Emiliana Torrini sowie James Minor, dem Programmmacher vom SXSW-Festival in Austin, entschied sich aus den acht Nominierten für den Schweden Albin Lee Meldau. Visconti, der die Trophäe an den Soul-Pop-Sänger aus Göteborg überreichte, lobte die Einzigartigkeit von Meldau. „Das Reeperbahn Festival ist eine Investition in neue Talente“, sagte der US-Pop-Schrittmacher.
Vermehrt auch auch leisere Töne
Festival-Veranstalter Alexander Schulz ergänzte: „Kern des Reeperbahn Festivals war seit Anbeginn das Zeigen neuer Talente. Die Einbettung eines Wettbewerbes ist eine absolute Neuheit für Musikfestivals und komprimiert die Ziele unserer Veranstaltung: Neue musikalische und musikwirtschaftliche Entwicklungen weltweit zuerst zeigen und dabei die gute Entwicklung der Künstler begünstigen.“
Auch die Live-Branche traf sich auf dem Kiez, um den „Helga“, die Auszeichnung für die besten Open-Air-Festivals zu verleihen. So bekamen unter anderem das Hamburger Dockville-Festival den „Helga“ für die beste Weggestaltung und das Hurricane Festival in Scheeßel gewann das Online-Voting und wurde „bestes Festival“. Auch ein „Via!“, der VUT Indie Award des Verbandes unabhängiger Musikunternehmen, ging nach Hamburg. Das Duo Boy, das am Freitag beim Festival im Michel begeisterte, bekam den „Via!“ für das beste Album („We Were Here“).
Auch leisere Töne finden beim Reeperbahn Festival vermehrt ihren Platz. Die intimen Klassik- und Contemporary-Konzerte im Resonanzraum wurden genauso gut an- und aufgenommen wie der Rock- und Pop-Trubel in den Clubs rund um den Kiez.