Hamburg. Nach Abendblatt-Information wird die Stadt der Empfehlung der von der Kulturbehörde eingesetzten Evaluierungskommission nicht folgen.

Die künftige Förderung der Hamburger Privattheater fällt nach Informationen des Hamburger Abendblatts erheblich geringer aus als durch die Evaluierungskommission empfohlen. Das unabhängige Expertengremium hatte, beauftragt von der Kulturbehörde, Hamburgs private Bühnen zwei Jahre lang intensiv begutachtet und war zu dem Schluss gekommen, die Häuser hätten einen Gesamtbedarf von 10,9 Millionen Euro, also einen Mehrbedarf von 2,7 Millionen Euro. Pro Saison.

Bekommen sollen sie im gesamten Haushalt 2017/2018 nun offenbar nur 1,5 Millionen Euro mehr, und auch diese Summe soll gestaffelt werden: 500.000 Euro mehr gäbe es demnach im ersten Jahr und eine Million Euro pro Jahr mehr ab dem Jahr 2018, anschließend kontinuierlich 1,5 Prozent jährlich mehr. Enno Isermann, Sprecher der Kulturbehörde, bestätigte diese Zahlen.

„Dieses Ergebnis ist enttäuschend“, erklärte Christian Seeler, Intendant des Ohnsorg-Theaters. „Wir haben wirklich versucht, deutlich zu machen, wie wichtig eine angemessene Erhöhung ist. Das bestätigt auch die intensive Arbeit der Expertenkommission.“

In der Kulturbehörde war die Bereitschaft zur Beschwerde geringer: „Vor dem Hintergrund der Haushaltsrahmenbedingungen“ sei die Erhöhung „nicht wenig“. Da noch nicht bekannt ist, wie die Summe aufgeteilt werden soll, bleibt den Theatern nur, auf den endgültigen Beschluss durch die Bürgerschaft zu warten. „Wir hoffen jetzt auf große Diskussionen in der Behörde und im Kulturausschuss“, sagte Seeler. „Vielleicht wird ja noch nachgebessert.“