Hamburg. Ticketverkauf über die Homepage der Elbphilharmonie funktioniert endlich. Die Auswahl an Konzertkarten ist aber bereits reduziert.

Es läuft. Viereinhalb Stunden nach Start der Online-Registrierung für Tickets in der Elbphilharmonie ist am Montagnachmittag die Kartenbestellung über die Website des Konzerthauses möglich.

Das funktioniert so: Unter Service findet sich der Button "Ticketinformation". Weiter geht es zu "Tickets" kaufen und "Online-Ticketshop". Vorn dort aus wird man zum Programm geleitet. Hier kann man den Wunschort des Konzerts und auch den bevorzugten Musikstil anklicken. Die Konzerte sind nun nach Datum sortiert.

Am Morgen war bereits vor dem Start um 10 Uhr der Elbphilharmonie-Server komplett zusammengebrochen. Die Seite www.elbphilharmonie.de war bis zum Mittag nicht erreichbar. Anschließend öffnete sich zwar die Website, bei der Kartenbuchung rumpelt es aber weiter. Nur, wenn die Karten extern angeboten wurden, lief es über die Weiterleitung. Jetzt endlich lassen sich Tickets direkt bei der Elbphilharmonie buchen.

Der Ansturm auf die Website war zu groß

Mit einem so starken Ansturm auf die Tickets für die Konzerte in der Elbphilharmonie hatten die Organisatoren wohl nicht gerechnet. Die Infrastruktur der HamburgMusik sei entsprechend gewappnet, hieß es vergangene Woche mit dem Optimismus, aus dem ersten IT-K.o. gelernt zu haben. Bereits beim Start der Ticket-Verlosung für das Eröffnungskonzert war der Server zusammengebrochen. Karten gibt es zurzeit auf jeden Fall noch für das Chicago Symphony Orchestra/Riccardo Muti beim Elbphilharmonie Eröffnungsfestival am 15. Januar im Großen Saal. Wer dort aufs Ticket klickt, kommt zur Schnellbuchung in den Preiskategorien 1 (185 Euro pro Karte) bis 5 (15 Euro pro Karte).

90 Minuten nach dem Verkaufsstart der Konzertkarten am Brahmskontor waren erst gut ein Dutzend Leute mit Tickets versorgt, meldeten Wartende via Twitter. Auch zum Zusammenbruch der Elbphilharmonie-Website gab es jede Menge Reaktionen auf Twitter. Natürlich reagierte auch die Elbphilharmonie auf dem Kurznachrichtendienst: "Es tut uns sehr leid", hieß es 30 Minuten nach Start. "Wir bitten um etwas Geduld".

Allerdings gab es auch knapp zwei Stunden nach dem offiziellen Start des Online-Ticketverkaufs noch keine Chance, die Website zu erreichen. "Total Fail", hieß es dazu auf Twitter.

Es habe sehr viele Zugriffe gegeben, sagte eine Sprecherin. Dann seien aber die Ressourcen erweitert worden, und die Lage habe sich gebessert. Zumindest ist inzwischen die Website zwischendurch immer mal wieder erreichbar. Kunden, die es geschafft haben, sich bis zu ihrem Wunschkonzert durchzuklicken, erhalten dann aber den Hinweis: "Unser Online-Shop ist zurzeit überlastet. Wir haben Sie in eine Warteschleife aufgenommen. Sobald der nächste Kunde seine Buchung abgeschlossen hat, sind Sie an der Reihe. Bitte haben Sie ein wenig Geduld und bleiben Sie auf der Seite. Sie müssen den Browser nicht neu laden, sondern werden benachrichtigt, sobald Sie wieder Tickets buchen können."

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Wer telefonisch Karten bestellen will, hat derzeit ebenfalls kaum eine Chance. Die Leitungen sind überlastet, zur Ticket-Hotline der Elbphilharmonie und auch zur Abendblatt-Geschäftsstelle. Als wäre das Chaos nicht groß genug: In den Vorverkaufsstellen konnten zeitweise Tickets nicht ausgedruckt werden. Wer eine Karte ergattert hatte, schaute vorübergehend in die Uhr. Der Rechner meldete: "Kartenlayout ist nicht hinterlegt". Das Problem wurde inzwischen behoben.

Wo gibt es überhaupt Karten?

Die Hamburger Vorverkaufsstellen sind jetzt geöffnet, um Interessenten ­parallel zum Start des Onlineverkaufs bedienen zu können. Auch telefonisch unter 040/35766666 und per Brief mit Telefonnummer an die Konzertkasse im Brahms-Kontor, Johannes-Brahms-Platz 1, 20355 Hamburg können Tickets bestellt werden.

Alle Tickets für Konzerte in der Elbphilharmonie sind auch in der Abendblatt-Geschäftsstelle erhältlich, Großer Burstah 18-32, 20457 (Öffnungszeiten: Mo–Fr 9–19 Uhr, Sonnabend 10–16 Uhr, Ticket-Hotline: 30309898).

Welche Kauf-Methode dürfte die erfolgversprechendste sein?

Bei HamburgMusik heißt es: „Es empfiehlt sich die Onlinebuchung.“ Geduld wird garantiert auch nicht schaden. Da alle Interessenten aus aller Welt – online, telefonisch und leibhaftig – gleichzeitig auf das Kartenkontingent zugreifen werden, entscheidet eine Mischung aus Zufall, Schicksal und Glück, wer wann wie viele Karten für was auch immer bekommt. Oder auch nicht. Die Karten können zugeschickt, zu Hause ausgedruckt oder auf dem Smartphone gespeichert werden.

Wie viele Karten kann man maximal kaufen, wenn man nicht auf Chancen an der Abendkasse hoffen möchte?

Wegen der Nachfrage und um „illegale Weiterverkäufe“ zu verhindern: maximal sechs pro Person. Wünsche nach mehr als sechs Tickets pro Person und Veranstaltung müssen an gruppen@­elbphilharmonie.de geschickt werden und werden „zu gegebener Zeit“ bearbeitet. Die Philharmoniker haben für sich die Adresse gruppen@staatsoper-hamburg.de eingerichtet. Es gibt begrenzte Kontingente, ausgenommen u. a. das Sonderkonzert am 13. Januar sowie Mahlers Achte im April und Mai.

Lässt sich erkennen, wo man sitzt?

Auf www.elbphilharmonie.de gibt es virtuelle 360-Grad-Ansichten des Großen und des Kleinen Saals.

Gab es Änderungen am Spielplan?

Einige wenige. Am 8. Mai kommt die norwegische Band Kings of Conveni­ence, am 26. März der Mandolinenspieler Chris Thile. Der Cellist Yo-Yo Ma spielt am 24. Januar Kammermusik. Der Liederabend mit Jonas Kaufmann wurde vom 22. Februar auf den 24. Mai verschoben. Bei den Festivals wird es Zusatzangebote geben.

Wofür gibt es keine Kaufkarten?

Abgesehen von den Eröffnungs-Galas, beide nur für Ehrengäste, stehen die NDR-„Konzerte für Hamburg“ im Januar, Februar und Juni noch aus. Der Vorverkauf für diese 60.000 Karten beginnt am 4. Oktober. Karten für den „Familientag“ (29. Januar) und für Sasha Waltz (1.–4. Januar) gibt es ab dem 1. Dezember.

Sind Tickets für die Plaza schon vor der Eröffnung im November erhältlich?

Ja, aber noch nicht. Sie können vom 17. Oktober an online vorgebucht werden. Termin-Vorbuchung kostet 2 Euro. Je nach Verfügbarkeit können Tickets für den Besuch am selben Tag vor Ort erworben werden. Die Konzertkarte gilt als Plaza-Ticket (umgekehrt gilt nicht).