Hamburg. Er war der Nazi-Jäger in “Der Staat gegen Fritz Bauer“. Seine Verkörperung des legendären Staatsanwalts war meisterhaft.
"Die fetten Jahre sind vorbei" – das war ein überraschender Erfolg für den oft unterschätzten Hamburger Schauspieler Burghart Klaußner, 66, einen ganz Großen seines Fachs. Doch selbst dieser Film verblasst hinter einem, der Klaußner sogar international begeisterte Kritiken und unter anderem den Publikumspreis in Locarno einbrachte. "Der Staat gegen Fritz Bauer" mit Klaußner in der Hauptrolle setzte dem realen Staatsanwalt, der gegen die Mühlen der noch jungen Bundesrepublik bei der Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen kämpft. Fritz Bauer war schwul. Das wird natürlich auch im Film thematisiert.
Und Klaußner verkörpert einen Fritz Bauer, der sogar den Israelis Nachhilfe bei der Fahndung und Verhaftung des Organisators des Holocaust gibt: Adolf Eichmann.
Nun hat Burghart Klaußner eine weitere Ehrung für "Fritz Bauer" erhalten. Der Verband der deutschen Filmkritik hat Lars Kraumes Drama als besten Spielfilm 2015 geehrt. Hauptdarsteller Klaußner wurde als bester Darsteller ausgezeichnet.
Laura Tonke bekam für ihre Rolle in „Hedi Schneider steckt fest“ den Preis als beste Darstellerin. Den Ehrenpreis gab es für den früheren Redakteur und Produzenten Joachim von Mengershausen. Sein Laudator Wim Wenders wurde mit den Worten zitiert: „Wenn es Joachim von Mengershausen nicht gegeben hätte, wäre das deutsche Kino erheblich ärmer gewesen.“