Hamburg. Da waren die Besucher platt: „Tallymann und Schutenschubser“ ist ein berührendes und gelungenes Stück Hamburger Geschichte auf der Bühne.
Ein so pralles wie berührendes Stück längst vergangener Hamburger Arbeitskultur lebt im Kaischuppen 50 im ehemaligen Freihafengebiet wieder auf. Im Projekt „Tallymann und Schutenschubser – Ein Leben im Hafen“, einer Kooperation von Ohnsorg-Theater und Hafenmuseum, berichten fünf ältere Herren authentisch, knorrig-humorvoll und etwas wehmütig aus ihrem harten Leben als Ewerführer, Quartiersmann oder auch Netzknüpfer.
Bei der Premiere der musikalisch umrahmten kleinen Szenen am Sonnabend reagierte das Publikum mit begeistertem Applaus. Vorgetragen wurden die Erinnerungen aus der Zeit vor der alles verändernden Containerschifffahrt meist auf Hochdeutsch, aber auch „op platt“ (auf Plattdeutsch). Den Abend im urigen Museumsambiente, der mit einer Barkassenfahrt beginnt, inszenierte Michael Uhl nach einer Idee von Ohnsorg-Dramaturgin und -Co-Chefin Cornelia Ehlers. (lno)